Altägyptisch Fayence Amulett der Göttin Sekhmet. Späte Periode, 664 – 323 v. Chr. 7 cm H. Spanische Ausfuhrlizenz.

Amulett der Göttin Sekhmet

Kultur: Antikes Ägypten

Spätzeit: 664 – 323 v. Chr.

Fayence

Abmessungen: Höhe 7 cm

Herkunft: Privatsammlung, Dunfermline, Vereinigtes Königreich. 1960–1970

Guter Gesamtzustand, wiederhergestellte Zehenspitzen und wiederhergestellte Bruchlinie an der Taille.

BESCHREIBUNG:

Ein Bild der ägyptischen Katzen-Göttin Sekhmet. Wie es in der ägyptischen Kunst üblich ist, wird die Göttin mit dem Körper eines Menschen und dem Kopf eines Tieres dargestellt. Der Körper ist einer jungen, schlanken Frau, die ein langes Gewand trägt, das an ihrer Figur anliegt. Nur die Arme und die Füße sind nackend. Der Kopf stellt einen Löwen dar. Diese hybride Figur sitzt auf einem Thron mit lehne, deren Seiten mit Schlangen verziert sind, die Nehebkau repräsentieren, eine uranfängliche Gottheit von reichlicher und nährender Natur, ein Schutzgeist der Könige. Auf der Rückseite des Thrones findet sich das Ankh-Symbol, das Kreuz, das allgemein als „Schlüssel des Lebens“ bekannt ist. Dieses durfte nur von Göttern, Göttinnen und verstorbenen Königen getragen werden (die nach dem Tod göttlich wurden). Sekhmet hält in ihrer linken Hand just unter der Brust eine Sistrum. Der rechte Arm ruht auf ihren Oberschenkeln.

Das spitze Maul des Felines ersetzt das menschliche Gesicht. Der Austausch der Mähne durch eine menschliche Perücke erscheint fast natürlich. Das Werk des Sekhmet-Throns wurde mit einer Technik ausgeführt, die gegen Ende des Neuen Reiches bei Fayencerarbeiten weit verbreitet war und als „Offenarbeit“ bezeichnet wird. Sobald die Figur modelliert ist, werden die erforderlichen Hohlräume mit einem scharfen Messer ausgekratzt. Trotz der Zerbrechlichkeit und zarten Natur des Stücks ist dieser Anhänger in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand. Die Oberfläche hat einen Teil ihrer ursprünglichen intensiven Türkistönung bewahrt. Selbst bei der geringen Größe des Stücks ist die Qualität der Handwerkskunst ausgezeichnet: Die anatomischen Details, die Augen, Augenbrauen, Nase und Mund sind präzise wiedergegeben.

Darstellungen der Göttin Sekhmet waren während der Dritten Zwischenzeit sehr beliebt, als sich die ägyptische Religion in regionale Religionen und in die Kultstätte zu Hause bestimmter Götter entwickelte, die den Haushalt und den Einzelnen schützten. Diese religiöse Innovation führte zu einer großen Steigerung der Produktion von Figuren und Amuletten göttlicher Beschützer wie Bastet, Bes, Patek, Tauret, Nehebkau usw.

Laut einigen Studien würde die Form der Ohren darauf hinweisen, ob die Statuette eine Darstellung von Bes (der katzenartige spitze Ohren hat) oder Sekhmet (die gerundete Ohren wie ein Löwe hat) ist. Da dies lediglich eine Theorie ist, können solche Stücke entweder den einen oder den anderen Gott oder beide in einer darstellen.

Sekhmet, Sejmet oder Sachmis, wurde Titel wie „die Mächtige“ und „Herrin des Grauens“ verliehen. Sie war ein Symbol für Macht und Kraft. Sie war eine Schutzgöttin der Pharaonen und führte sie im Krieg an. Sie wurde als Göttin des Krieges und der Vergeltung betrachtet, zugleich aber auch als Göttin der Heilung. Diese doppelte Identität wird mit der Katzen-Göttin Bastet in Verbindung gebracht, und dies wäre das Bild von Sekhmet, wenn sie ruhig und entspannt war. Bastet ist die sanfte Göttin, die Lady der Beschützerin gegen Krankheiten, Patronin der Priester, Beschützerin der schwangeren Frauen und Kinder. Sekhmet wird ebenfalls mit dem Sonnenscheibenkopfschmuck dargestellt, ähnlich der Göttin Hathor, aufgrund ihrer Anerkennung als Tochter des Sonnengotts Ra und seines Sonnkultes.

Sekhmet wurde im Tempel von Mut in Karnak als die „Herrin von Asheru“ verehrt. Sie wurde auch in Luxor, Memphis, Letopolis und der Deltaregion verehrt. In einigen Tempeln wurden Tiere geopfert und ihr Blut dargebracht, um Cholera fernzuhalten. Die Priester führten jeden Tag im Jahr ein Ritual vor einer anderen Statue der Göttin durch, um ihren Zorn zu besänftigen. Aus diesem Grund sind so viele Abbildungen der Göttin noch erhalten. Die meisten Statuen zeigen keinen Ausdruck oder Dynamik, sondern die typische hieratische Haltung der ägyptischen Kunst. Es wird geschätzt, dass mehr als 700 Statuen von Sekhmet im Tempel von Amenhotep III. in Luxor und im Karnak-Tempel standen. Die meisten gefundene Darstellungen wurden während der Herrschaft dieses Pharaos geschnitzt. Domestizierte Löwen wurden in den Tempeln zu Ehren Sekhmets in Leonopolis gehalten.

Das Material, das für die Herstellung dieses Amuletts verwendet wurde, ist Fayence, bestehend aus feinem Sand, der mit Natroniumcarbonat und Natroniumbicarbonat gebunden ist, die aus Natron gewonnen werden. Bei 950 ºC gebrannt, verleiht die Mischung eine glasierte Oberfläche, wobei die Carbonate eine gläserne Schicht bilden. Der Prozess war einfach und daher kostengünstig. Die grünen und blauen Töne wurden durch Zugabe von ein paar Gramm Kupferoxid erzielt, das aus Malachit oder Azurit extrahiert wurde. Rote Töne wurden mit Eisenoxid erreicht, die intensiven Blautöne mit Kobalt, das Schwarz durch Mischen von Eisenoxid und Magnesiumoxid mit Wasser. Alles, was erforderlich war, war, die gewählten Details vor dem Brennen mit einem Pinsel in der gewünschten Farbe zu bemalen.




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