In Zusammenarbeit mit Job Kwakman - Experte für Bücher
Stellen Sie sich einmal vor, Ihnen gehöre eine signierte Erstausgabe von Lees erstem und einzigem Roman To kill a Mockingbird, was wir hierzulande als „Wer die Nachtigall stört“ kennen. Und dann ist das Buch auch noch signiert mit den Worten „with best wishes, Harper Lee“. Oder Sie nennen A Farewell to arms Ihr Eigen; in der deutschen Übersetzung „In einem andern Land“. Hemingways zweiter Roman und Sie besitzen eines von 510 vom Autor signierten Exemplaren. Eine authentische Signatur erhöht den Wert eines Buches, sowohl den persönlichen als auch den finanziellen. Einer unserer Experten möchte uns ein bisschen darüber erzählen, welche Arten von Signaturen in Büchern gefunden werden können und welche am wertvollsten sind. Vielleicht entdecken Sie ja durch diese Story, dass auch Sie ein besonderes Buch besitzen und dieses vielleicht mit Gewinn in unseren wöchentlichen Bücher Auktionen verkaufen möchten.
Was bestimmt den Wert?
Am besten klären wir erst einmal, was den Wert einer Signatur bestimmt. Der Wert ist davon abhängig, wie bedeutend der Autor/ Illustrator/ Herausgeber wirklich war und davon, wie viele Signaturen es von ihm gibt. Einige haben ihre Bücher nur äußert selten signiert, diese Bücher sind dann sehr gefragt und haben einen hohen Sammlerwert. Auch die Echtheit der Signatur ist wichtig. Wenn eine (limitierte und) signierte Ausgabe bekannt ist, ist die Frage der Echtheit schnell geklärt. Auch eine längere persönliche Widmung ist schwer zu fälschen. Eine einfache Unterschrift hingegen kann relativ leicht kopiert werden. In diesem Fall ist es gut, die Herkunft des Buches begründen zu können. Zum Beispiel durch bekannte Sammler oder Freunde und Familie des Autors. Oder man erhält für das Buch ein Echtheitszertifikat. Auch so können viele Zweifel ausgeräumt werden. Und trotzdem: manchmal sind sogar Exemplare mit derartigen Zertifikaten fragwürdig. Catawikis Expertenteam überprüft die Signaturen also ganz genau und sehr sorgfältig. Bevor die Bücher in der Auktion angeboten werden, muss die Echtheit von Buch und Signatur natürlich zweifelsfrei bestätigt sein. Es gibt verschiedene Arten von Signaturen, die den Wert von Büchern unterschiedlich beeinflussen. Unser Experte erklärt einige davon:
1. Geschenkinschriften
Diese Variante ist eigentlich gar keine richtige Signatur. Wenn ein Buch verschenkt wird, werden die guten Wünsche häufig in die Innenseite des Buchs geschrieben. Das nennt man dann Geschenkinschrift. Diese Inschriften sind am wenigsten wertvoll. Schlimmer noch: Manchmal sind sie sogar wertmindernd.
2. Eigentumssignatur
Einige datieren ihre eigenen Bücher und schreiben auch ihren Namen hinein. Vielleicht für den Fall, dass sie einmal ausgeliehen werden oder vielleicht für nachkommende Generationen. Diese Form ist als Eigentumssignatur bekannt. Abhängig vom Eigentümer, können Sie enorm wertvoll sein. In der Regel sind wir aber doch alle „normale“ Leute, die wir die Bücher in unseren üblichen Schränken beherbergen. Wenn der handelsübliche Bucheigentümer aber in irgendeiner Weise mit dem Buch in Zusammenhang steht, kann eine solche Eigentumssignatur den Wert durchaus steigern. Wir gehen gleich genauer darauf ein.
3. Faksimile-Signatur
Diese Variante wird zwar Signatur genannt, ist im Grunde aber keine: hier wird nicht im eigentlichen Sinne signiert, sondern eher geprägt, bzw. gestempelt. Diese Signaturen sind durchaus kompliziert: auch von erfahrenen Sammlern werden diese häufig mit echten Signaturen verwechselt. Wenn Sie sich unsicher sind, ob es sich um eine echte oder um eine Faksimile-Signatur handelt, achten Sie auf diese Dinge: Faksimile-Signaturen werden meist an der gleichen Stelle platziert: mit einem Foto des Autors gegenüber dem Titelblatt, auf dem Cover oder ganz am Buchende sind typische Stellen. Nehmen Sie sich dann eine Lupe zur Hand und prüfen Sie die Signatur gründlich. Eine gedruckte Signatur besteht aus vielen kleinen Punkten, die einheitlich angeordnet sind und auch gleich dick in das Papier ragen. Eine echte Signatur hingegen wird immer mit unterschiedlich starkem Druck ausgeführt und fließt an verschiedenen Stellen unterschiedlich tief in das Papier ein. Dann sind einige Stellen dicker als andere: manchmal wird der Stift leicht angehoben, sodass die Tinte an Endungen häufig dünner ist, an anderen Stellen dicker. Und wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten: vergleichen Sie Ihre Signatur mit einer Signatur aus einem anderen Buch. Auch hier können Sie die Lupe zur Hand nehmen. Wenn Sie sich völlig unsicher sind, fragen Sie am besten einen Experten nach einer Einschätzung.
4. Inschriften
Eine Inschrift ist eine kurze Notiz des Autors, zusammen mit dessen Unterschrift oder einer Signatur, die an eine bestimmte Person gerichtet ist. Je nachdem, wie Sie darüber denken, kann dies als Verunglimpfung oder Wertsteigerung gesehen werden. Auf der einen Seite bedeutet das, dass der Autor durch das Schreiben dieser Notizen mit diesem Exemplar mehr Zeit verbracht hat. So ergibt sich auch noch eine weitere Geschichte hinter diesem Buch, abhängig von der Art der Notizen. Andererseits: möchten Sie ein Buch haben, das für jemand anderen signiert ist? In diesem Fall ist es wirklich Ansichtssache, ob derartige Inschriften den Wert steigern oder genau das Gegenteil bewirken.
5. Association Copies
Ähnlich wie bei der Inschrift ist eine sogenannte „association copy“ auch vom Autor signiert, wurde hier aber an jemand Besonderes gedacht. Dies sind also Exemplare, die mit dem Autor oder einer berühmten bzw. anderweitig relevanten Person in Verbindung gebracht werden können. Diese Variante steigert auf jeden Fall den Wert eines Buches.
6. Widmungen
Und nun kommen wir zur Königsklasse: eine Widmung bedeutet, dass der Autor sich mit seiner Signatur direkt an denjenigen richtet, dem es gewidmet war. Dies ist natürlich sehr selten und darum auch entsprechend wertvoll.
7. Signierte Exlibris
Manchmal signieren Autoren lieber die Exlibris, die der Verlag dann später mit den Büchern zusammenfügen kann. Diese Form macht ein Buch weniger wertvoll, als eine Signatur im Buch selbst. Trotzdem ist auch diese Form wertvoll und unter Sammlern durchaus begehrt.
8. Signaturen
Schlussendlich kommen wir zur eigentlichen Signatur: schlicht und ergreifend geht es hier darum, dass der Autor, Illustrator oder Herausgeber ein Buch per Hand signiert hat. Manchmal auch bekannt unter dem Anglizismus „flat signed“; damit ist gemeint, dass das Buch nur eine Unterschrift mit Namen und sonst nichts enthält. Das ist kein offizieller Begriff, er hat sich aber in einigen Teilen der Bücherwelt durchaus etabliert. Sie können ihn also ruhig auch verwenden. Signaturen erhöhen immer den Wert eines Buches. Inwiefern der Wert des Buches gesteigert wird hängt natürlich von der Signatur ab, von der Seltenheit und sogar vom Datum: je dichter am Veröffentlichungsdatum, desto besser.
9. Autographen
Kannten Sie diesen Begriff schon? Es bedeutet, dass der Autor das gesamte Schriftstück per Hand geschrieben hat. Ob es nun ein Manuskript, eine Postkarte, ein Brief oder ein anderes Schriftstück ist: auf jeden Fall ist sämtlicher Text darin vom Auto per Hand selbst geschrieben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es einige Arten von Signaturen gibt, die man in Büchern finden kann. Wenn Sie die Erstausgabe von Where the Wild Things Are, zu deutsch: Wo die wilden Kerle wohnen, in Ihrem Besitz haben, macht es einen signifikanten Unterschied, ob Ihr Buch vom Autor Maurice Sendak selbst signiert wurde, oder die Oma einfach „Weihnachten 1997“ reingeschrieben hat. Achten Sie also genau darauf, was in Ihren Bücher so steht. Vielleicht stehen in Ihrem Schrank ja ungeahnte Schätze. Wenn Sie eine signierte Ausgabe bei sich finden und diese mit Gewinn verkaufen möchten: melden Sie sich hier als Verkäufer an und legen Sie Ihr Exemplar unseren Experten vor. Vielleicht suchen Sie auch gerade nach seltenen und einzigartigen Büchern für Ihre Sammlung. Unsere wöchentlichen Bücher Auktionen sind dann der richtige Ort für Sie.