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Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Klassifizierung von Weinen zustande kommt? Für die Weine aus Bordeaux gibt es verschiedene Systeme der Klassifizierung. Die älteste ist die der berühmten Weingüter aus Médoc. Aber wie funktioniert das und was genau heißt das eigentlich? Patricia Verschelling, eine unserer Weinexperten, erklärt uns, wie Weine aus Bordeaux klassifiziert werden.
Klassifikation Weingüter der Medoc und der Region Graves seit 1855
Vorgestellt auf der 3. Weltausstellung in Paris, haben die damaligen Händler von Bordeauxweinen eine Liste der besten Weingüter zusammengestellt. Das Ergebnis war eine Auflistung mit den hochwertigsten Weinen, die in den letzten hundert Jahren die höchsten Marktpreise erzielt haben. Für die Weingüter der Medoc wurde diese Liste in 5 und für die Trauben in 2 Klassen, den sogenannten „Crus“, oder auch Gewächse, eingeteilt, wobei sich in der ersten Klasse immer die teuersten Weine befinden.

Mit Ausnahme von einem Weingut wurde diese Klassifizierung nie geändert. Das war im Jahr 1973, als das Chateau Mouton Rothschild von der Deuxièmes Crus in die Premiers Crus aufgestiegen ist.
Da diese Klassifikation festgelegt ist, ist sie nicht immer eine repräsentative Quelle für die aktuell besten Weine, denn viele Weingüter haben investiert, um ihre Qualität zu verbessern. Das ist der Moment, in dem der Begriff der sogenannten „Super Seconds“ ins Spiel kommt. Dabei handelt es sich um eine inoffizielle Rangliste von Weinen, die aufgrund ihrer hohen Qualität auch zu der Klasse der Premiers Crus gehören können. Einige dieser Weingüter sind: Chateau Leoville las Cases (2. Gewächs), Chateau Palmer (3. Gewächs), Chateau Lynch Bages (5. Gewächs) und Chateau Pontet Canet (5. Gewächs).

Cru Artisan und Cru Bourgeois
Die Klassen Cru Artisan und Cru Bourgeois wurden für die Weingüter im Medoc erstellt. In der Klassifizierung von 1855 waren sie noch nicht enthalten, aber sie produzierten viel hochwertigere Weine, als die reguläre Klassifizierung abbilden konnte. Heutzutage ist die Premiers Crus-Klasse auf 10 Jahre festgelegt und in die Deuxièmes Crus fallen alle Weingüter, die die besten Weine des jeweiligen Jahres produziert haben.

Klassifizierung der Region Graves seit 1953
Da nur das Château Haut-Brion und 25 Weingüter der Sauternes in der Klassifizierung von 1855 aufgenommen wurden, erstellte die Region Graves eine eigene Klassifizierung, um allen anderen hochwertigen Weingütern gerecht zu werden. Dafür teilten sie die Region in Graves und Pessac-Leognan auf. Diese Klassifizierung ist auch die einzige, in die sowohl Rot- als auch Weißweine aufgenommen werden. Einige der hochrangigen Weingüter sind Haut-Brion (1. Gewächs in beiden Klassifizierungen, 1855 und 1953), La Mission Haut Brion (direkt auf der anderen Straßenseite von Haut-Brion), Chateau Haut Bailly und Chateau Smith Haut Lafitte.

Saint-Emilion Klassifizierung seit 1955
Diese Klassifizierung ist für ihre zahlreichen Kontroversen bekannt, da sie sich ungefähr alle 10 Jahre ändert (geändert 1969, 1985, 1996, 2006 und 2012). Die Weine in dieser Liste werden nach Qualität, Lage der Weinberge und ihrer erzielten Verkaufspreise beurteilt. Jedes Weingut, dass hierfür in die Auswahl kommen will, muss Proben von mehreren Jahren einsenden. Die Klassifizierung ist in 4 Klassen unterteilt, wobei Weingüter der „Premiers Grands Crus Classés (A)“ den höchsten Wert erzielen, gefolgt von den Klassen „Premiers Grands Crus Classés (B)“, „Grands Crus Classés“ und „Grand Cru“ zum Schluss.

Eigensinnige hochwertige Weine
Verschiedene Weingüter entschieden sich dafür, nicht an der Saint-Emilion-Klassifizierung teilzunehmen, wie zum Beispiel die hochgelobten Chateaux Tertre Roteboeuf und Le Dome. Am rechten Ufer von Bordeaux ist die Gegend, in der die ersten „Garagenweine“ erschienen sind. Diese sogenannten „Garagistes“ stellen hochwertige, stark aromatisierte und teure Weine in sehr kleinen Mengen her. Der Name orientiert sich an den geringen Mengen, für die eine „Garage“ ausreichend groß genug wäre, um sie zu produzieren. Diese Weine erscheinen in keinem Klassifizierungssystem.

Der bekannteste „Garagenwein“ kommt von Le Pin in Pomerol. Pomerol, die Nachbargemeinde von Saint-Emilion, hat gar kein Klassifizierungssystem. Aber wir alle wissen: Qualität braucht keine Klasseneinteilung. Denn auch ohne eine solche Liste gehören Hersteller wie Le Pin, Petrus, La Fleur und La Fleur Petrus zu den besten Weinen der Welt.
Wir hoffen nun, dass die Antwort darauf, wie die Klassifizierung von Weinen aus Bordeaux erfolgt, Ihnen jetzt ein bisschen deutlicher geworden ist. Man könnte sagen, dass Sie schon fast vom Fach sind und auf jeden Fall ausreichend informiert sind, um sich eine Flasche tollen Bordeauxs zuzulegen. Gibt es einen besseren Ort, als mit der Suche in unseren wöchentlichen Wein Auktionen zu beginnen? Sie sind schon ein ausgewiesener Fachmann oder eine ausgewiesene Fachfrau? Dann melden Sie sich einfach hier an und fangen Sie an, Ihre Weine in unseren Auktionen zu versteigern. Unsere Weinexperten sind gespannt darauf, was Sie zu bieten haben!