Eine Kurzgeschichte des Volkswagen T1

Es ist jetzt über 70 Jahre her, dass Volkswagen einen Van auf der Basis seines ersten Autos (des Käfers) einführte. Heute ist der Volkswagen T1 ein Symbol für Freiheit, Kreativität und das Beste des klassischen Autodesigns. Der Oldtimer-Experte Sander Houdel erklärt hier unsere anhaltende Liebesbeziehung zu dem wohl ikonischsten Reisemobil.

Um den Erfolg des T1 zu verstehen, muss man zu seinen Anfängen zurückkehren. Entwickelt wurde er von Ben Pon, einem niederländischen Importeur der Autos von Volkswagen. Während eines Besuches im Volkswagenwerk in Wolfsburg, fiel Pon ein Transportfahrzeug auf, dass mit dem Motor eines Käfers ausgestattet war. Der sogenannte „Plattenwagen“ war nicht für eine Straßenzulassung konzipiert, weil sich der Fahrersitz im Heck des Fahrzeugs und auf dem Motor befand. Das war der Moment als Pon die große Chance erkannte, ein Fahrzeug zu entwickeln, dass in Europa auf großes Interesse stoßen würde. Und so kritzelte er eine grobe Skizze des T1 in seinen Kalender. Dieser Entwurf zeigte bereits die runden Formen, hatte den Motor im Heck und das Lenkrad vorne. Auf Basis dieser Skizze entwickelte Volkswagen den Transporter zwischen 1947 und 1949 und stellte der Öffentlichkeit 4 Prototypen vor.

Nostalgie
Der T1 wurde in verschiedenen Varianten hergestellt. Der beliebteste T1 ist definitiv der Samba. Es handelt sich um die luxuriöseste Ausstattungsvariante, welche sich durch seine insgesamt 23 Fenster und einem Sonnendach auszeichnet. Alle Sambas besitzen eine Zweifarben-Lackierung, wobei die obere Farbe immer weiß war. Interessanterweise war dieser Bus ursprünglich vorgesehen, die Alpen zu bereisen. Und aufgrund des kultigen Entwurfs verbinden die Menschen eine gewisse Nostalgie und Begeisterung für die Entdeckung neuer Orte. Das macht den T1 auch heute noch so beliebt.

Zuverlässigkeit & Exklusivität
Viele T1, auch die aus den ersten Generationen, können auch heute noch auf den Straßen gefunden werden. Sie wurden entwickelt um möglichst langlebig zu sein. Und das sind sie wirklich. Eine besonders robuste Version des T1 ist der Westfalia. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Kooperation mit den Westfalia-Werken, das mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen modifiziert wurde, die den T1 zu einem Camper machen. Dazu gehören eine ausklappbare Sitzreihe, Vorhänge, eine Spüle, ein Tisch und Schränke. Vom Westfalia T1 wurden lediglich 1.000 Einheiten gebaut. Und das sorgt für eine hohe Exklusivität und Beliebtheit unter VW-Liebhabern und Sammlern. Und aufgrund der Robustheit können auch heute noch Menschen Campingurlaub mit Vintage-Feeling genießen.

Lieferwagen
Für Unternehmen baute Volkswagen auch eine Lieferwagenversion. Heutzutage sind diese sehr begehrt unter Kleinunternehmer. Die wenigen die bis heute überlebt haben, werden häufig zu Foodtrucks umgebaut oder für Werbezwecke, so wie der unten abgebildete, genutzt.

Wert
Der T1 ist heutzutage einer der wertvollsten Volkswagen Bullis der Welt. Das liegt vor allem an seinem Kultstatus und seiner Zuverlässigkeit. Und der wertvollste T1 ist der Samba, weil er so selten ist. Bei dem teuersten T1 der auf Catawiki versteigert wurde, handelt es sich um einen schönen originalen 1965er Volkswagen Samba Deluxe, unten abgebildet. Der Auktionserlös lag bei sage und schreibe 95.000 Euro.

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