Geschichte

Eine Reise durch die antike Geschichte der ältesten Weltkarten

Von Irene 4. Juni 2018

Können Sie sich vorstellen, nicht zu wissen, welche weiteren Ländern auf der anderen Seite des Meeres liegen? Oder ob sich dort überhaupt noch Land befindet? Heutzutage haben wir exakte hochaufgelöste Karten von den meisten Regionen der Welt, während antike Weltkarten eher eine Schätzung waren, wie die Welt aussah. Reisen Sie mit uns zurück in die Zeit und sehen Sie die Welt mit den Augen antiker Zivilisationen. Das geht: mit den ältesten (bekannten) Weltkarten, die es gibt.

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ca. 600 v. Chr.: Die Welt nach den antiken Babyloniern

Die älteste- und somit früheste- Weltkarte, die bekannt ist, lässt sich auf das 6. Jahrhundert vor Christus datieren. Sie wird Imago Mundi genannt und wurde im Irak entdeckt. Diese babylonische Karte auf einer Tontafel zeigt die mesopotamische Welt als eine von Wasser umgebene Scheibe. Babylon befindet sich darauf im Zentrum, neben Assyrien und Urartu (Armenien). Auf der anderen Seite des „Salzmeers“, welches das Land einrahmt, gibt es sieben Inseln, die einen siebenarmigen Stern formen. Für die Babylonier repräsentierte diese Karte die ganze Welt. Nicht nur die reale Welt, sondern auch die mythologische: die sechste Insel war zum Beispiel die Stelle, „wo ein gehörnter Bulle wohnt und Neuankömmlinge angreift".


Bild Quelle: Ancient Pages

ca. 610-546 v Chr.: Die Welt nach Anaximander

Von Babylon aus reisen wir ins antike Griechenland. Dort wurden die nächsten drei Karten hergestellt. Die erste wurde von Anaximander erstellt, einem der ersten griechischen Philosophen, welcher der milesischen Schule (Vorsokratiker) angehörte. Während er die Welt beobachtete, versuchte Anaximander die Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, die seiner Meinung nach die Natur bestimmen würden Später behauptete der griechische Geograph Eratosthenes, dass Anaximander der Erste war, der eine Weltkarte erstellt hätte. Auch wenn diese Karte verloren ging, können Nachbildungen, die auf den Beschreibungen von Herodot basieren, uns Auskunft geben, wie die Karte ausgesehen haben muss. Die Karte war kreisrund, möglicherweise auf einer metallischen Oberfläche und zu sehen waren Europa, Asien, Libyen (der afrikanische Kontinent), welche vom Meer umringt waren. Er glaubte, dass die Erde, auf der die Menschheit lebte, wie eine Trommel geformt war.


ca. 550-476 v. Chr.: Die Welt nach Hekataios von Milet

Die nächste Karte wurde von dem Philosophen Hekataios erstellt und sie basiert auf den Annahmen Anaximanders und den Beschreibungen Herodots. Die Welt von Hekataios von Milet war ebenfalls in drei Gebiete unterteilt: Europa, Afrika und Asien mit Griechenland als Zentrum der Welt. Die drei Kontinente sind darauf von Ozeanen umgehen, unterteilt in das Mittelmeer und das Rote und Schwarze Meer. Auch wenn sie nicht korrekt ist: diese Karte ist detaillierter als die früheren Ausgaben und zeigt damit, dass Hekataios die relative Lage der Kontinente deutlich besser verstanden hat.


Bild Quelle: Cartographic Images

ca. 480-429 v. Chr.: Die Welt nach Herodot

Herodot von Halikarnassos, ein großer Reisender und Geschichtsvater, könnte auch als der Vater der Geographie gelten- und zwar wegen der nächsten Karte. Diese Ehre wird aber eher Eratosthenes (276 - 194 v. Chr.) zugesprochen, weil dieser herausfand, dass die Erde rund ist. Für Herodot wurde die Welt immer fremder und verrückter, je weiter weg er von Griechenland reiste: er traf sogar Wilde, die am Ende der Welt lebten. Seine Weltkarte zeigt einen Ozean, der nicht so perfekt gerundet ist wie der auf Hekataios‘ Karte. Und das Land, das von Griechenland am entferntesten lag, wird als das „Weihrauchland“ und das „Land der Kannibalen“ bezeichnet.


ca. 350-285 v. Chr.: Die Welt nach Dikaiarchos

Rund 300 vor Christus, einige Jahrzehnte nach dem mazedonischen Indienfeldzug, erstellte der sogenannte Dicaearchus Messenius auf der Insel Sizilien eine neue Weltkarte. Interessanterweise tauchte auf dieser Karte eine komplett neue Insel auf- die Insel Taprobana, wie sie von den antiken Griechen genannt wurde; heute kennen wir sie als Sri Lanka. Tatsächlich zeigt der größte Teil der Karte das Land, das Alexander der Große bis zu seinem Tod 323 vor Christus eroberte.


Von den antiken Babyloniern bis zu Alexander dem Großen: es ist einfach faszinierend, wie sich die Weltkarte im Laufe der Zeit verändert hat. Möchten Sie das Abenteuer fortsetzen und noch weitere faszinierende Karten entdecken? Besuchen Sie dann unsere Kartografie Auktion. Dort finden Sie weitere beeindruckende Karten, die Sie auf Ihrer Reise durch die Geschichte begleiten.

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