Von Michiel Vliegenthart | 17. Juni 2018
Auch nach 120 Jahren faszinieren die Werke von M. C. Escher noch Menschen auf der ganzen Welt und in diesem Jahr findet in seiner Heimatstadt Leeuwarden (NL) eine Sonderausstellung statt. In unserem Expertengespräch geben wir einem unserer hausinternen Kunstexperten Michiel Vliegenthart das Wort zur Diskussion in seinem Fachgebiet. Michiel verrät uns darin auch seine Lieblingsstücke aus dieser Ausstellung über Eschers Reisen.
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Wenn es in diesem Jahr eine Ausstellung gibt, die man unbedingt gesehen haben muss, dann ganz sicher Eschers Reisen im Fries Museum im niederländischen Leeuwarden. 80 Originaldrucke, 20 Zeichnungen und Fotos des international berühmten Künstlers Maurits Cornelis Escher (1898-1972) werden dort zu sehen sein. M. C. Escher wurde vor 120 Jahren am 17. Juni in Leeuwarden geboren. Es ist darum wirklich besonders, dass viele seiner Werke in diesem Jahr und dann auch noch in seiner Heimat ausgestellt werden.
Quelle: The Fries Museum. Alle Rechte vorbehalten.
In dieser Ausstellung dürfen Sie sich auf berühmte Drucke wie auch weniger bekannte Werke freuen, welche Eschers künstlerische Entwicklung vom technisch begabten Grafikdesigner bis zum weltberühmten Künstler darstellen. Einige Stücke werden seit Jahrzehnten erstmals wieder gezeigt, einige feiern sogar Premiere in der niederländischen Ausstellung. Eschers Fans ziehen sich weltweit durch alle Altersschichten. Es ist also kein Wunder, dass Catawiki diesem Ausnahmekünstler mehrmals im Jahr eine sehr erfolgreiche Kunstdrucke Auktion widmet.
Je mehr man in das unglaubliche Oeuvre von Escher eintaucht, desto faszinierender wird es und desto mehr Puzzleteile lassen sich zusammensetzen. Seine Werke sind nicht nur äußerst smart und clever ausgeführt, sie sind auch zeitlos und absolut einzigartig. Man findet einen solchen Stil bei keinem anderen Künstler. Seine künstlerische Reise und Entwicklung in dieser Ausstellung verfolgen zu können, ist wirklich unglaublich interessant.
Escher lebte und arbeitete den Großteil seines Lebens im Ausland. In den frühen 1930er Jahren lebte er in Italien. Man nimmt an, dass er hier seine glücklichsten Jahre verbracht hat. In der Ausstellung sind viele Werke aus dieser Zeit zu sehen, darunter auch der Holzstich „San Cosimo, Ravello“ (1932).
Quelle: The Fries Museum. Alle Rechte vorbehalten.
Ein weiteres Topstück der Ausstellung (und auch einer meiner Favoriten) ist die Lithographie „Konvex und Konkav“ (1955). In diesem Druck seziert Escher ein Stück mediterraner Architektur. In einer schwindelerregenden Weise verbindet er verschiedene Perspektiven, die gleichzeitig auch miteinander kollidieren. Escher selbst sagte dazu: „Können Sie sich vorstellen, dass ich mehr als einen Monat pausenlos über diesen Druck nachgedacht habe? All meine Versuche waren einfach nicht leicht genug, leicht genug greifbar.“ Eschers vorherige Versuche können in der Ausstellung in zehn Vorstudien bestaunt werden; und zwar zusammen mit dem originalen Lithographiestein, welcher für diesen Druck verwendet wurde.
„Konvex und Konkav“ (1955) © the M.C. Escher Company B.V. Alle Rechte vorbehalten. www.mcescher.com
In Leeuwarden wartet ebenfalls ein Holzschnitt mit dem Titel „Luft und Wasser I“ (1938) auf Sie; einer von Eschers ersten erfolgreichen Versuchen, seinen eigenen Stil der unrealistischen Dimensionen herauszuarbeiten. Auf eine unnachahmliche Weise lässt er Vögel und Fische in einer Umgebung überlappen. Der Druck erhielt so wohlwollende Rückmeldungen und die Presse lobt Escher für seinen „neuen Stil“. Tatsächlich sind diese Drucke unter Escher Sammlern noch immer enorm beliebt. Ein persönlich signierter Holzschnitt „Luft und Wasser II“- also aus dem Jahr 1938 und aus der Privatsammlung des Erstbesitzers - wurde auf Catawiki für 21.000 Euro versteigert und fand somit seinen Weg zu einem echten Kunstliebhaber.
Quelle: The Fries Museum. Alle Rechte vorbehalten.
Die Ausstellung im Fries Museum in Leeuwarden läuft bis zum 28. Oktober 2018. Für weitere Informationen, wo, wann und wie Sie Eschers Reisen besuchen können, schauen Sie bitte auf die Webseite des Fries Museums.
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