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7 Tipps für beginnende Sammler antiker Schmuckstücke

Von Peter Reynaers am 15. Februar 2019

Wenn Sie bei dem Begriff „antiker Schmuck“ an unglaubliche Stücke zu astronomischen Preisen denken, werden Sie eine angenehme Überraschung erleben. Trotz der hohen Nachfrage sind die meisten antiken Schmuckstücke tatsächlich durchaus erschwinglich. Aus diesem Grund haben wir unseren Experten Peter Reynaers gebeten, seine besten Tipps für angehende Schmuck-Sammler zu verraten.

1. Perlenketten sind ein guter Anfang

Gravierte Perlen, wie in dem unten abgebildeten Beispiel einer Kette, sind tragbare Schmuckstücke und zudem eine gute Möglichkeit, mit dem Sammeln von antikem Schmuck zu beginnen. Diese Ketten sehen vielleicht modern aus, waren in der Antike aber hochgeschätzte Besitztümer. Heute sind sie überraschend günstig: In Auktionen werden sie regelmäßig für weniger als 300 Euro und nie über 500 Euro verkauft.



Westasiatische Halskette aus gravierten Karneolperlen, ca. spätes 3. - frühes 2. Jahrtausend v.Chr.


2. Suchen Sie nach modernen Designs

Während Sie noch überlegen, ob Sie sich für eine ganzes Set oder eine Sammlung entscheiden wollen, können Sie schon einmal nach modernen Merkmalen Ausschau halten, die Ihre Garderobe unterstreichen. Byzantinische Ohrringe mit goldenen, durchbrochenen Formen werden in Schmuck-Auktionen regelmäßig angeboten. Der unten abgebildete früh-mittelalterliche Golddraht-Ring sieht vielleicht modern aus, er hat aber bereits 1300 Jahre Geschichte hinter sich.



Merowinger Drahtring mit Granat-Cabochon, 6. bis 7. Jahrhundert u.Z.


3. Der Kontext hilft Ihnen bei der richtigen Auswahl

In der Antike rund um das Mittelmeer, in den Kulturen des Nahen Ostens und in Ägypten wurden Gold und Silber hoch geschätzt. Sie waren Symbole für Luxus und Status. Aus diesem Grund wurden einige der wichtigsten und wertvollsten antiken Schmuckstücke wegen ihrer Materialien eingeschmolzen. Silber war im Alten Ägypten sehr selten und wurde höher gehandelt als Gold. Das von den Vorfahren verwendete Gold hatte ein sehr hohes Gewicht, meist 24 Karat, 93% Reinheit oder sogar mehr. Diese Reinheit verleiht dem Gold seinen warmen, goldenen Farbton und eine sehr schöne Oberfläche oder Textur, die man in neuen Schmuckstücken normalerweise nicht findet.


Ein Armband aus ägyptischen Fayence-Perlen

Einige Sammler halten Perlenketten für stabiler als andere Materialien, obwohl bei solchen Stücken unsicher ist, ob sie nicht kürzlich neu geknüpft wurden. Denken Sie daran, dass man nie sagen kann, ob eine Gruppe Lapislazuli-Perlen an ein traditionelles Design angelehnt ist. Antike Fresken und Gemälde auf Vasen verraten uns etwas über die damalige Mode, aber man kann nicht genau sagen, wie die Perlen ursprünglich getragen worden wären.

4. Respektieren Sie Alter und Grenzen der Schmuckstücke

Durch die zarte Struktur antiken Goldes sind diese Objekte sehr empfindlich und sollten- gerade beim Tragen- vorsichtig behandelt werden. Der abgebildete römische Ring ist ein Beispiel dafür, wie fein antike Schmuckstücke sein können. Das Gold ist sehr weich und das bedeutet, dass ein alter Stein in einer antiken Goldfassung nicht in der Größe verändert werden kann. Wenn Sie ein Sammler sind und einen antiken Stein in einer schönen Goldfassung wünschen, dann empfiehlt sich eine moderne Goldfassung.



Ein antiker römischer Goldring mit Jaspisgemme aus Serapis, ca 1. Jahrhundert u.Z.

Antike Ohrringe kann man problemlos tragen, in den meisten Fällen ist es aber empfehlenswert, moderne Goldösen hinzufügen. Einige können, so wie sie sind, unverändert getragen werden, bei einigen fehlen aber Teile, sodass sie nicht mehr am Ohr befestigt werden können. Es ist also gut, wenn ein Juwelier moderne Elemente hinzufügt, da das uralte Gold manchmal spröde ist und auf die Weise gestärkt werden kann. Diese zeitlosen Schmuckstücke machen dann noch viele Jahre lang Freude.

5. Sie sollten die Symbole verstehen

Die meisten antiken Schmuckstücke hatten einen ganz bestimmten Zweck, so sollten sie zum Beispiel Unheil und das Böse abwehren. Häufig waren mächtige Tiere oder göttliche Wesen abgebildet, die den Träger des Schmucks beschützen sollten. Eine Frau mit Helm ist für gewöhnlich die Athena (auch bekannt als Minerva). Für die Griechen und die Römer war sie die Göttin der Weisheit und des Krieges und galt als sehr starker Schutz vor dem Bösem.



Ein Paar moderne Ohrringe, verziert mit antiken ägyptischen Skarabäen, Symbol der Wiedergeburt

Manchmal verwendeten antike Völker auch Symbole: auf Stücken der antiken Ägypter war das Horusauge sehr begehrt, genau wie der beliebte Skarabäus, der Wiedergeburt und das ewige Leben symbolisierte. Dies sieht man auch auf den oben abgebildeten Ohrringen.

6. Hüten Sie sich vor Diamanten in antikem Schmuck

Sammler sollten eine gesunde Skepsis an den Tag legen, wenn sie goldene Armbänder, Ketten und andere antiken Schmuckstücke begutachten. Diamanten wurden in der Antike nur sehr sehr selten verwendet. Zivilisationen, die Diamanten einsetzten (wie die Römer), haben sie roh und nicht geschliffen verwendet.



Eine Granatgemme (geschliffener Stein) aus der Zeit der Römer mit zwei verwobenen Köpfen

Der Stein selbst könnte jedoch weit verbreitet gewesen sein und wurde verwendet, um die feinen Bilder in die Gemmen zu schnitzen. Diese finden Sie auch in unseren Auktionen. Geschliffene Diamanten, die in Ringe aus dem antiken Rom eingesetzt sind, sind ein Indiz dafür, dass es sich um eine Fälschung handelt. Weit verbreitet waren Karneol, Prime d‘Emeraude und Lapislazuli.

7. Entscheiden Sie sich für Schmuckstücke mit antiken Elementen

In unseren Auktionen finden Sie Schmuckstücke, die aus antiken Elementen hergestellt und dann mit modernen Materialien kombiniert wurden, wie zum Beispiel neuen Schließen und Ohrbügeln. Diese Schmuckstücke sind nicht dann nicht ausschließlich antik, sie bestehen aber größtenteils aus antiken Elementen aus ägyptischen Grabkammern, die im 18. und 19. Jahrhundert entdeckt wurden.


Eine Kette aus antiken römischen Glasperlen und modernen Materialien

Heute sind diese Perlen zusammen mit römischen Perlen neu geknüpft, um neue Schmuckstücke mit historischem Bezug zu erstellen. Da diese neu zusammengestellten Stücke kein uraltes Gold verwenden, sind sie stabiler und halten länger, sodass sie im Alltag ganz sorglos getragen werden können.

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