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Von Tom | 2. Juli 2021
aussieht. Designszene – darüber gesprochen, worauf zeitgenössisches Design heute ausgerichtet ist und wie die Zukunft der Simone Post und Thier & van Daalen. Es schenkte der Welt so bedeutende Bewegungen wie das Bauhaus und den Mid-Century Modern, während das Design große Schritte in Richtung Zukunft machte und seine Rolle in der Welt als etwas rein Funktionales und Dekoratives weiter neu definierte. Derzeit wird der Begriff „zeitgenössisches Design“ verwendet, um den Stil der Gegenwart zu umschreiben. Es ist ein sehr weit gefasster Begriff für eine Bewegung, die sich nicht ganz einfach definieren lässt, aber es ist gerade diese Fluidität, die sie so interessant macht. Wir haben mit zwei niederländischen Designern – eine Zeit enormer EntwicklungenIn punkto Design war das vergangene Jahrhundert
Simone Post: Ich habe an der Design Academy in Eindhoven Produktdesign studiert. Design ist aber so sehr mit mir als Person verwoben, dass es sich anfühlt, als ob es mich schon immer definiert hat, lange bevor ich anfing, als Designerin zu arbeiten. Es ist einfach das, was ich mit Hingabe mache und schon immer instinktiv gemacht habe. Es basiert irgendwie auf der Neugier, dem Hinterfragen von Dingen, die sich um einen herum befinden, und dem inneren Drang nach Kreation. Man könnte es ein bisschen mit dem vergleichen, was Kinder spüren und auf ganz natürliche Weise ausdrücken, ich würde sagen, dass das bei mir nie verschwunden ist.
Thier & van Daalen: Ein großer Teil unserer Faszination und unseres Drangs, Neues zu entdecken, lässt sich auf unser Motto zurückführen, das da lautet: „Betrachte die Welt nicht als Selbstverständlichkeit“. Dadurch, dass wir uns ganz bewusst mit dem Ursprung unseres Designs und seinem Umfeld auseinandersetzen, wollen wir unter Beweis stellen, dass Design einen Diskurs zum Thema Konsumismus anstoßen und gleichzeitig mit verantwortungsvoll beschafften Materialien nachhaltig umgesetzt werden kann.
Simone Post: Um ehrlich zu sein, gefällt mir der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht mehr besonders. Es ist ein Begriff, der häufig für etwas verwendet wird, das allem Anschein nach gut ist, hinter dem jedoch Handlungen stecken, die alles andere als gut sind. Für mich ist der Anfangspunkt immer diese Verantwortung, einen anderen Anfangspunkt gibt es eigentlich nicht. Am Anfang meiner Arbeit steht häufig ein Material, das weggeworfen werden sollte, und deshalb spüre ich eine bestimmte Art von Verantwortung. Es ist ein Material, in dem ich immer noch viel Potenzial erkenne, und das ist einfach nur Intuition, ein Gefühl. Und ich bevorzuge es, mit Materialien zu arbeiten, die in großen Mengen entsorgt werden. Auf diese Weise möchte ich Lücken und Möglichkeiten in den jeweiligen Systemen aufweisen.
Simone Post: Je mehr ich über Produkte, Herstellungsprozesse und Industrien lerne, desto mehr Fragen und Bedenken kommen in mir auf. Ich versuche bei allen meinen Entwürfen, unabhängig davon, ob es sich um ein Serienprodukt oder ein Einzelstück handelt, die Beziehung zu hinterfragen, die wir mit den Produkten und der Natur, die uns umgibt, haben. Ich versuche durch meine Objekte Fragen aufzuwerfen und den Betrachter dazu zu bewegen, über diese Beziehung nachzudenken. Aber gleichzeitig versuche ich auch, Anregungen und Ideen beizusteuern, die zu einem Umdenken im Hinblick auf unseren Umgang mit Herstellung, Produktion, Arbeit, Abfall und Wiederverwendung führen.
Thier & van Daalen: Wir glauben, dass es unsere Verantwortung als Designer ist, zu einer besseren Welt und einer besseren Zukunft beizutragen. Abgesehen davon, dass Design in erster Linie ästhetisch und funktional sein muss, ist es auch wichtig, dass es einen Mehrwert hat und der Umwelt nicht zu sehr schadet. Das kann erreicht werden, indem man lokal produziert und das Material (Abfallmaterial), die Produktionstechnik usw. ganz bewusst auswählt.
Thier & van Daalen: Eines der wichtigsten Ziele von Projekten, an denen wir gearbeitet haben, wie zum Beispiel „The Plastic Mine“, ist die Verdeutlichung der Tatsache, dass bei der Herstellung neuer Produkte Abfälle und Überproduktion auch weiterhin eine große Rolle spielen. Da wir in einer Zeit des Massenkonsums leben, in der Produkte eine kurze Lebensdauer haben, sind Verbraucher daran gewöhnt, immer wieder neue Produkte zu kaufen. Verbraucher wissen aber inzwischen immer mehr darüber, wie sich die derzeitige Art zu produzieren und zu konsumieren auf die Umwelt auswirkt. Daher nehmen sie eine kritische Haltung ein, um gemeinsam etwas zu verändern.
Simone Post: Ich liebe den Herstellungsprozess, das Machen, und ich sehe keinen Bedarf dafür, Tausende neuer Stühle oder irgendwelcher anderen Produkte herauszubringen, außer sie bewirken wirklich etwas Gutes. Ich experimentiere lieber, probiere aus und hinterfrage das, was ich tue. Ich lege in meinem Atelier tagtäglich Hand an und mache einfach. Ich zerschneide Abfallstoffe und mache daraus neue Dinge, arbeite alte Möbel auf, führe Materialtests durch, zeichne usw.
The Plastic Mine – farbenfrohe Regale von Thier & van Daalen
Wir wollen bei unseren Kreationen auch alle möglichen negativen Folgen für die Umwelt minimieren. In diesem Fall haben wir so wenig Energie wie möglich aufgewendet, um die Klumpen in neue Produkte umzuarbeiten. Es ist immer ein Experiment. Und wie wir herausgefunden haben, konnten diese Klumpen in einzigartige Regale, Kerzenhalter, Spiegel, Buchstützen und Beistelltische verwandelt werden.
Simone Post: Ich sehe, dass in kleineren Auflagen hergestellte Objekte wieder an Wert gewinnen. Als Gegenstücke zur billigen industriellen Massenware. Ich denke, dass es wichtig ist, dass aus kleinen Ateliers Antworten kommen und über größere Fragen nachgedacht wird. Das kann wegweisend sein und als Beispiel für eine neue Zukunft dienen. Ich hoffe, dass das immer mehr Menschen zeigen kann, wie hoch die Kosten für die Herstellung eines Produkts wirklich sind, und zwar im Hinblick auf Arbeit, Umweltverschmutzung, Transportwege, Materialien und Abfälle. Dann werden die Menschen ihren Produkten mehr Wert beimessen.
Thier & van Daalen: Es sind die Projekte, bei denen sich alles um die Wiederverwertung dreht. Der Grundgedanke ist, dass man langlebige Dinge kreieren kann – sogar aus dem Abfall, der durch Massenkonsum entsteht. Stücke, die den Verbrauchern und der produzierenden Industrie ein neues Bewusstsein vermitteln. Und dass Abfall wirklich schön sein kann, wenn man ihn nur richtig behandelt.
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