In Zusammenarbeit mit Jeroen Hamelink - Experte für Vinyl und Schallplatten
Gute Musik kommt nie aus der Mode. Jazz entwickelte sich in den 1920er Jahren in den USA und ist auch heute immer noch beliebt. Es ist als ein schwieriges Musikgenre zu beschreiben, aber genau das macht seinen Reiz aus. Vielleicht hat Art Blakely es am besten formuliert:“Jazz washes away the dust of everyday life“. Auch wenn wir alle diese Musikrichtung kennen. Ist uns eigentlich bewusst, wie sehr der Einfluss des Jazz das moderne Leben verändert hat? So hat der Jazz die Welt verändert.
Jazz geht in den Kopf
Psychologie-Experten zufolge kann Jazz das Stresslevel reduzieren. Stress, der größte Feind für das Gedächtnis. Aber das Monster kann bekämpft werden, indem man einfach Jazz hört. Er hilft beim Lernen oder dabei, eine neue Fähigkeit zu entwickeln. Und zudem: Jazz hören macht einfach Spaß! Die Wurzeln dieser Musik liegen im 19. Jahrhundert. Für amerikanische Sklaven war diese Musik eine große emotionale Entlastung. Und der Jazz ist ebenso stimulierend. Viele Bereiche des Gehirns eines Jazz-Musikers werden während des Spielens stimuliert, kritisch und kreativ zu denken. Der Musiker muss sein technisches Wissen nutzen, um sein Instrument zu spielen, während er zusätzlich gefordert ist, seine Mitkünstler zu hören und in der Aufführung mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Jazz hat die moderne Musik beeinflusst
Jazz entwickelte sich im 20. Jahrhundert, vor allem in den afrikanisch-amerikanischen Gemeinden in den südlichen Vereinigten Staaten. Aufgrund der Popularität des Jazz und der Energie wurde er auch von anderen Genres aufgenommen, darunter Pop, Rock und Hip Hop. Der Freestyle Rap, die Textimprovisation, steht dabei parallel zur Improvisation von Jazzmusikern. Aber auch Pop-Sänger spielen mit Jazzmusikern zusammen. Ein gutes Beispiel bildet Beyonce.
Jazz hat die Literatur beeinflusst
Während der 1920er Jahre schrieben Dichter wie T.S. Elliot, Carl Sandburg, und E.E. Cummings weniger formal und mit weniger Rücksicht auf konventionelle Stile. Die Poesie entwickelte sich zur gleichen Zeit, als der Jazz an Popularität zunahm. Die beiden Kunstarten ergänzten sich, kamen zusammen und es entwickelte sich die Jazz-Poesie. Diese Art enthielt nicht nur wörtliche Referenzen zum Jazz, sondern ahmte auch den Stil der Musik nach.
Jazz hat die Mode beeinflusst
Flappers nutzen Jazz als Mittel zur Rebellion gegen die Gesellschaft und da Jazz eine so tanzbare Musik ist, musste auch die Kleidung dazu passen. Viktorianische Vorkriegs Kleidung war nicht wirklich zum Tanzen geeignet, so dass die wachsende Beliebtheit des Jazz auch zu Veränderungen in der Modebranche führten. Zunächst wurden Kleider mit tiefer Taille (Drop-Waist) eingeführt und später waren auch Kleider ohne Taille in Mode. Nicht nur Kleider, sondern auch Frisuren änderten sich. Der Bob wurde zunehmend populärer als lange Haare. Denn gerade mit locker sitzenden Kleidern, war das Tanzen mit kürzeren Haaren leichter.
Jazz hat die Gesellschaft beeinflusst
Nach dem Krieg wollten Frauen als Individuen außerhalb ihrer traditionellen Familienrollen als Frauen und Töchter gesehen werden. Jazz gab ihnen die Möglichkeit. Jazz stellte auch Arbeitsplätze auch für Frauen in der Musikindustrie zur Verfügung und erlaubte die soziale Akzeptanz von weiblichen Musikern. Wie bereits erwähnt, änderte sich die Mode und die jüngere Generation stand mit einem neuen Look bereit. Auch an den Werbetreibenden dieser Zeit ging dieser Trend nicht vorbei. In den 1920er Jahren wurden mehr Modezeitschriften an Frauen verkauft als je zuvor. Auch die afro-amerikanische Kultur fand sich im Jazz wieder und es kamen viele schwarze Musiker groß heraus. Jazz entstand aus der Musik der amerikanischen Sklaven und für manche ist es eine Erinnerung an bedrückende Zeiten. Für andere jedoch, ist es der Anfang der Anerkennung für die schwarze Kultur in Amerika.
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