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Von David Leggett | 1. Juni 2018
„Einhornzähne“, ein ausgestopftes Krokodil und menschliche Skelette: dies sind nur einige der Objekte, die Sie im „Kuriositätenkabinett“ finden können. Der Begriff stammt aus dem frühen Französischen für „Lese-/Studierzimmer für Kuriositäten oder Wunder“- auf deutsch ist es die „Wunderkammer“- also tatsächlich ein Raum für Wunder. Unser Experte für Naturgeschichte, David Leggett, erklärt, wie sich moderne Kuriositätenkabinette aus diesen Wunderkammern entwickelt haben und wie Sie heute Ihr eigenes Kabinett auf die Beine stellen können.
Von der Wunderkammer zum Kabinett
Die ersten Aufzeichnungen des heutigen Kuriositätenkabinetts stammen von einem Bild aus 1599: die Gravur Dell'Historia Naturale von Ferrante Imperato. Von da an wurde die Wunderkammer damals zunehmend beliebter, weil die gesamte Welt dem Bann der frühen Wissenschaften verfiel. Sowohl Amateure als auch professionelle Anatomiker und Forscher waren nahezu gierig nach neuem Wissen und besonderen Entdeckungen und zwar auf sämtlichen naturkundlichen Gebieten: exotische Vögel, Säugetiere, Insekten und Reptilien, menschliche Organe und Skelette, Fossilien und Schätze aus tiefen Meeren, wie Korallen oder Schalentiere wurden untersucht. Meist seltsam und wunderbar wurden die Entdeckungen manchmal auch absolut fantastisch. Zum Beispiel als die Menschen in den Wunderkammern etwas präsentierten, das sie für einen „Einhornzahn“ hielten. Schlussendlich stellte sich das als Zahn eines Narwals heraus.
"Musei Wormiani Historia" zeigt Ole Worms Wunderkammer
Eine der berühmtesten Kammern des 17. Jahrhunderts war die von Ole Worm, ein Aarhus Chirurg und echter Allroundlehrling der Naturwissenschaften. Er sammelte eine große Sammlung an Kuriositäten: von einheimischen Artefakten bis hin zu Tierpräparationen und Fossilien. Mit der Zeit hat er seiner Sammlung auch Gravuren hinzugefügt. Diese hat er zusammen mit seinen Spekulationen über dessen Bedeutung in einem Katalog zusammengefasst; nach seinem Tod wurde dieser Katalog im Jahr 1654 in seinem Museum Wormianum ausgestellt. Diese Gravuren geben dem Begriff Wunderkammer seine wahre Bedeutung. Ole war der Eigentümer eines eher unüblichen Haustiers, dem mittlerweile ausgestorbenen Riesenalk. Seine Illustrationen des Riesenalken sind die einzigen bekannten Aufzeichnungen eines lebendes Exemplars dieser Art.
Ole Wormius Riesenalk
Während des Viktorianischen und Edwardianischen Zeitalters waren die Wunderkammern nicht mehr länger den Gelehrten oder Wissenschaftlern vorbehalten. Weitgereiste, gut situierte Gentlemen interessierten sich stetig mehr dafür, ihr "Wissen" und ihre Erfahrung darzustellen, indem sie derartige Ausstellungen in ihren großen Land- und Stadthäusern organisierten. Je größer dieser Trend wurde, desto kleiner wurden die alten Wunderkammern.
Heute kommen wir den wahren Wunderkammern wahrscheinlich am nächsten, wenn wir das regionale naturhistorische Museum besuchen, oder vielleicht noch besser unsere nationalen Museen, wie zum Beispiel jenes in London oder das wunderschöne Museum im niederländischen Leiden. Das Pariser Deyrolle Museum, das sich im Privatbesitz von Louis Albert de Broglie befindet, präsentiert sich als ein solches Kuriositätenkabinett, bzw. als Wunderkammer. Eine faszinierende und elektrisierende Sammlung von sämtlichen Wundern der Natur.
Links: Naturgeschichte Museum in Leiden. Rechts: Kuriositätenkabinett des 18. Jahrhunderts
Der Begriff „Kuriositätenkabinett“ bedeutet heute genau das: Schränke, Regale oder eine Reihe von Schubladen, gefüllt mit wissenschaftlicher Vielfalt: konservierte Reptilien, Schädel und Skelette, exotische Objekte und präparierte Tiere. Heutige Kabinette können auch auf kleinstem Raum gelagert werden. So lange das zugrunde liegende Prinzip bestehen bleibt, können auch die bescheidensten Regal Ihre Sammlung stolz präsentieren.
Catawikis Naturkunde Auktionen, gerade die monatliche Kuriositätenkabinett Auktion bietet dem Sammler eine leichte und angenehme Möglichkeit, sich eine solche Sammlung aufzubauen. Jeden Monat listet diese Auktion eine vielseitige Auswahl des Eigenartigen, Ungewöhnlichen und Unerwarteten- von „Meerjungfrau-Föten“ bis hin zu lebenden Fossilien wie Tiefsee-Arthropoden (Riesenasseln) und von Schrumpfkopf- Repliken bis hin zu konservierten Krokodilen... es ist alles da.
Links: Dreifingerfaultier - Ganzkörperdarstellung Rechts: Konservierte Exemplare- mit Spezienetikettierung- von Blutegel, Eidechsen und Nematodenwürmern
Vom 1. bis zum 10. Juni organisieren wir eine private Kuriositäten Auktion mit dem Titel Jansens Wunderkammer. Darin wird eine Auswahl der ältesten Stücke angeboten- exotische Krallenaffen, stachelige Spinnenkrabben, Gürteltiere und Warane sind darunter. Und für die wissbegierigen Fachleute werden auch konservierte blutsaugende Aderlasser, Ringwürmer, Schwämme und Baby-Kaimane angeboten. Diese Auktion sollten Sie auf keinen Fall verpassen!
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