Leitfäden und Ratschläge

Alles was Sie wissen müssen, wenn Sie Ihr Geld in Perlen investieren möchten

Von Beulah | 12. Juli 2019

Die ersten Zuchtperlen kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Markt und revolutionierten den Perlenhandel auf faszinierende Weise. Wir wollten gerne mehr über diese Entwicklungen erfahren und haben mit unserer Perlenexpertin Yvonne van den Heuvel gesprochen. Hier sind Ihre Tipps und Tricks, die für die Wertanlage Perlen hilfreich sein können.

Hallo Yvonne, was glaubst du, warum wir Menschen so eine große Liebe zu Perlen hegen?

Yvonne: Ich sehe das so. Hochwertige Perlen gehören zu den meist geschätzten Juwelen auf der Welt und können zudem eine gute Investition sein, aber nur, wenn man richtig recherchiert und weise vorgeht. Die Vielfalt und die Schönheit von Zuchtperlen hat heutzutage ein wirklich atemberaubendes Niveau erreicht, die Perlen sind prachtvoll wie nie zuvor. Diese „Unios“ (einzigartige Juwelen, wie die Römer sie nannten) sind genauso natürlich, einzigartig und individuell, wie die Menschen, die sie tragen.


Natürliche Perlenohrringe

Perlen lieben Luft, Licht und den Hautkontakt zum Träger. Wenn man sie ein bisschen fürsorglich behandelt, wird man viele Jahre Freude daran haben können. Das ist wohl auch der Grund dafür ist, dass sich Könige und Adelige bereits seit Jahrtausenden von Jahren mit natürlichen Perlen schmücken. Echte Perlen, also keine Zuchtperlen, sind sehr selten und sie sind bei Kennern auf der ganzen Welt äußert begehrt, die wertvollsten unter allen Perlenarten auf dem Markt. So kommt es, dass viele der angebotenen echten Perlen bereits vor der Erfindung der Zuchtperlen zu Beginn des 20. Jahrhunderts geerntet wurden. Der hohe Wert dieser Perlen setzt sich aus ihrer Seltenheit und ihrem hohen Alter zusammen.“

Man könnte die Einführung der Zuchtperle also als eine Art Wendepunkt für den Perlenmarkt bezeichnen?

Yvonne: „Ja, Zuchtperlen sind das Ergebnis eines intensiven Eingriffs des Menschen in die Natur. Aber es gibt auch andere Faktoren, die den Markt stark beeinflusst haben. Heute haben Zuchtperlen die Naturperlen als Herzstück des weltweiten Perlenhandels verdrängt. Zum ersten Mal seit Tausenden von Jahren kann es sich jede Frau leisten, Perlen tragen und zwar nicht als Statussymbol, sondern allein aus der Freude, ein natürliches und persönliches Schmuckstück zu besitzen.


Mehrfarbige Edison Süßwasserperlen

Süßwasserzuchtperlen gibt es aufgrund neuer Techniken heute in feineren Qualitäten und in ungewöhnlichen Größen und Farben. Zusätzlich konzentrieren sich Regierungen mehr auf den Umweltschutz, und die Fläche für die Süßwasserperlenzucht nimmt ab. Es ist also so, dass sich aktuell die Verbreitung von Süßwasserperlen deutlich verändert. Die Preise für diese neue Art von Süßwasserperlen steigen.“ 


Akoya-Perlen

Kleinere Akoya-Perlen werden zunehmend seltener (und immer teurer), weil es einfacher ist, größere Exemplare zu produzieren. Für Tahitiperlen gibt es keine Exportkontrollen mehr, was dazu führt, dass auf dem Markt derzeit viele minderwertige tahitische Perlen angeboten werden. Das ist nicht so schön, weil die Nachfrage nach einem qualitativ hochwertigem Angebot groß ist und die Preise seit 2017 im Allgemeinen um ca. 10 % gestiegen sind. Die Preise für Südseeperlen steigen derzeit (teilweise um 20%) , weil das Produktionsvolumen zurückgegangen ist und weil die Nachfrage nach weißen Perlen gestiegen ist.


Kette aus Tahitiperle

Und hast du Tipps für Jemanden, der zum ersten mal eine Perle kaufen möchte?

Yvonne: „Das breite Sortiment an Zuchtperlen aller Art hat für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas zu bieten. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, sich die Perlen auszusuchen, die zum Träger passen und seine Persönlichkeit unterstreichen.

Im Allgemeinen würde man sagen, dass hellere Perlen bei Menschen mit heller oder olivfarbener Haut am besten aussehen und dass goldene oder cremefarbene Perlen besser für dunklere Haut geeignet sind. Tahitiperlen wiederrum schmeicheln jedem Träger. Aber wenn man ehrlich ist: es gibt es keine Farbe, die nicht zu einem bestimmten Teint passt. Jeder sollte die Perlen kaufen, die ihm am besten gefallen, die ihn glücklich machen; und nicht in einer Farbe, die vermeintlich besser zu seinem Teint passt oder eine Perle, die wertvoller ist, weil sie sehr selten oder sehr beliebt ist (wie weiß-rosé, silberweiß, Gold).“


Goldene Südseeperlen

Die Farbe allein bestimmt nicht die Qualität oder den Wert. Bei Perlen ist das wichtigste Kriterium zur Bestimmung ihres Wertes der Lüster (der Glanz, der aus dem Inneren einer Perle zu kommen scheint). Die Grundregel lautet „Lüster vor Größe". Nur eine starke Perlmuttschicht kann einen intensiven Glanz erzeugen und ist damit gleichzeitig das wichtigste Zeichen für die dauerhafte Qualität einer Zuchtperle. Ist eine solche Perle dann noch eine perfekte runde oder tropfenförmige Form, dann hat man eine Perle, die besonders wertvoll ist. Aber auch hier sollte der persönliche Geschmack die Wahl bestimmen.

Aber wie können Käufer sicherstellen, dass die Perlen, auf die sie bieten, von guter Qualität sind?

Yvonne: „Die Perlen auf unserer Plattform werden alle von Experten mit viel Erfahrung in der Branche geprüft. Zudem werden die meisten Perlen von geprüften und vertrauenswürdigen professionellen Verkäufern angeboten, aber auch von privaten Verkäufern angebotene Stücke sind hochwertig. Die Bilder und Beschreibungen, die sie liefern, werden von uns sorgfältig geprüft und werden nur für die Auktionen aufgenommen, wenn der Eindruck von Lüster, Farbe, Oberfläche, Form, Größe und Alter der Perlen gut ist. Grundsätzlich gilt, dass wir keine minderwertigen Perlen aufnehmen, die anderswo häufig angeboten werden.“

Kette mit Südseeperlen

Danke, dass du mit uns geplaudert hast! Hast du noch andere Gedanken, die du unseren Lesern mitteilen möchtest?

Yvonne: „Die Freude, die uns die Perlen geben, sollte uns daran erinnern, dass wir unsere Umwelt schützen müssen, die diese tollen Schätze hervorgebracht hat. Weil Austern sehr empfindliche Lebewesen sind, die sauberes Wasser brauchen, um zu gedeihen, sind sie wie ein Barometer für den Zustand der Meere und Seen der Welt, von denen das ganze Leben auf unserem Planeten abhängt.“

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