Tipps für Verkäufe

Tipps für Street-Art-Künstler: so verkauft man seine Werke online

Von Beulah | 25. September 2019

Wie viel Werke ein Künstler verkaufte, hatte früher vor allem damit zu tun, wie viele Kontakte er hatte, wie gut er im Networking war und natürlich damit, wie hochkarätig die Galerien waren, in denen er ausstellte. Obwohl bestimmte Fähigkeiten natürlich noch immer sehr nützlich sind, hat das Internet es den Künstlern ohne diese traditionellen Netzwerke möglich gemacht, ihre Arbeiten selbst zu vermarkten und zu verkaufen. Der Street Art-Experte Ard Doko hat dieses Thema in seinem letzten Interview mit uns angesprochen, weshalb wir ihn jetzt um seine Hilfe gebeten haben. Er hat für uns eine Liste von Tipps für diejenigen Künstler zusammengestellt, die ihre Arbeiten gerne online verkaufen möchten.

Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil

Es mag wie ein offensichtlicher (manchmal auch beängstigender) Ratschlag erscheinen, aber es ist wichtig, einen Stil zu entwickeln, mit dem man sich von der Masse abhebt. So kommt man dem erfolgreichen Handel mit der eigenen Kunst schon gleich einen großen Schritt näher. 

„Ein schönes Beispiel ist Kev Munday. Seine Arbeit ist sehr detailliert und wird von Dutzenden verschiedener Charaktere belebt", betont Ard. „Dennoch ist es möglich, sie sofort an seiner hellen, fast neonfarbenen Farbpalette und seinen dunklen Linien zu erkennen. Kev zeichnet sich vor allem dadurch aus, wie er seine Charaktere mit besonderen Looks aufbaut; nicht nur mit der Farbpalette."


Kev Munday - Sunshine Crowd

„Um einen eigenen Stil zu entwickeln, sollte man grundsätzlich einige wiederkehrende Schlüsselelemente in seiner Arbeit erschaffen", erklärt Ard. „Bei mir sind es zum Beispiel die abstrakten Locken und auf dem Kopf stehenden Kreuze. Auch wenn man sein Thema und seinen Stil weiterentwickelt, sollten diese Elemente dennoch integraler Bestandteil der Kunstwerke sein und zu einer Art "Signatur" eines Künstlers zu werden. Und man sollte unbedingt hinter seinen Arbeiten stehen können. Häufig gibt es Künstler, die das malen, was im Moment einen gewissen Hype hat. Natürlich können solche Bilder seine Fans finden, aber den eigenen Stil definieren sie nicht." 

Eine letzte Überlegung, die man anstellen sollte, ist, wie man den Käufern seine Arbeiten präsentieren möchte. Wenn jemand Drucke seiner Arbeit verkauft: sollten diese vielleicht aus einer bestimmten Art von Material bestehen oder haben sie ein bestimmtes Format, das besonders gut zur Arbeit passt? Swoon ist bekannt für ihre großformatigen Installationen aus Weizenpaste. Online verkauft sie wiederum kleinere Collagen mit Weizenpasten oder Acryl und Linoldrucke auf gefundenen Objekten wie Schranktüren und Teebrettern. 

Denken Sie an das Copyright

Das Urheberrecht besagt, dass der Urheber eines Kunstwerks die einzige Person ist, die dieses Werk veröffentlichen darf: Das bedeutet, dass der Künstler die einzige Person ist, die Fotos des Kunstwerks im Internet veröffentlichen kann. Und dieser Schutz erstreckt sich auch auf die Vervielfältigung von Kunstwerken. Der Künstler ist auch die einzige Person mit dem gesetzlichen Recht, das Kunstwerk ganz oder teilweise zu vervielfältigen, es anzupassen (einschließlich der Bearbeitung, nachdem es online erschienen ist) oder ein ähnliches Kunstwerk herzustellen.

Natürlich weiß jeder, der mehr als zehn Sekunden im Internet verbracht hat, dass die Menschen das Urheberrecht gerne mal missachten. Zudem können die Regeln im Fall von Street Art etwas anders sein, da Kunst im öffentlichen Raum als Teil des öffentlichen Bereichs betrachtet wird. Natürlich ist es immer noch illegal, dass jemand anderes das Urheberrecht an einem Werk beansprucht, aber es ist in Ordnung, wenn die Öffentlichkeit Fotos macht, solange es nicht aus dem Kontext gerissen wird (z.B. die Häuser/Stadtlandschaft um das Werk herum).


Machen Sie sich mit dem Urheberrecht vertraut

Was können Künstler tun, um zu verhindern, dass Menschen ihr Kunstwerk stehlen? Am wichtigsten ist es, sich mit dem Urheberrecht vertraut zu machen. Man sollte auch genau auf die AGBs jeder Website achten, auf die man Arbeiten hochlädt. Einige darunter machen grundsätzlich an allen Fotos ihr Eigentum geltend. Zudem empfiehlt sich die Verwendung eines Wasserzeichens. Dies kann Menschen davon abhalten, Arbeiten zu stehlen. Andersrum kann es bei potenziellen Käufern aber auch zu Verwirrungen führen. Außerdem sollte man nie den Überblick über alle Arbeiten verlieren. Sowohl das Datum an dem sie erstellt wurden als auch, wann sie veröffentlicht wurde. Dies kann gute Dienste leisten, wenn man von Urheberrechtsverletzungen erfährt.

Gestalten Sie den Preis Ihrer Arbeit dem Markt entsprechend

Künstler sind dafür bekannt, dass sie ihre Kunst unter Wert verkaufen. Bevor man also mit dem Verkauf der eigenen Werke beginnt, lohnt es sich immer, sich die Zeit zu nehmen und Preise zu vergleichen. Wenn die Künstlerkollegen dreistellige Summen verlangen und man selbst die Hälfte dieser verlangt, dann könnten Käufer eher geneigt sein, die günstigeren Arbeiten zu kaufen. Aber es besteht auch die reale Chance, dass diese Arbeiten als weniger wertvoll angesehen werden und die Käufer ihr Budget entsprechend anpassen. In einem hart umkämpften Markt sollte man immer zuerst an sich selbst denken.

Ein Hinweis zu Kunst-Auktionen und Mindestpreisen: Während beim Verkauf über einen Webshop eine marktgerechte Preisgestaltung wichtig ist, sind Auktionen etwas schwieriger. Kunstauktionsseiten wie Catawiki geben Verkäufern die Möglichkeit, einen Mindestpreis für ihr Kunstwerk festzulegen. Um einen geeigneten Mindestpreis festzulegen, kann man sich einfach an unsere Kunstexperten richten. Wir haben jedoch festgestellt, dass sich Lose ohne Mindestpreis tatsächlich leichter und trotzdem meistens zu höheren Preisen verkaufen. Ein ganz wichtiger Punkt, wenn man darüber nachdenkt, seine Arbeiten online zu verkaufen.

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Der September ist auf Catawiki der Monat der Street Art. Wir feiern die Künstler dieser Kunstform auf sämtlichen Plattformen und natürlich auch in unseren besonderen Street Art-Auktionen.


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