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Dayanita Singh - Museum of Chance
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Dayanita Singh - Museum of Chance

Die Abonnenten der Zeitschrift art erhielten diese Fotografie und alle weiteren der Serie als edlen Druck aus dem STEIDL Verlag. Für jede Ausgabe wurden Papier, Format und Druckverfahren mit dem Fotokünstler abgestimmt. So entstand eine hochwertige Sammlung bester zeitgenössischer Fotografie in einer kostbaren Edition. Dayanita Singh über die Kraft der Fotografie und ihr Verhältnis zur Literatur Die alte Druckpresse erinnert mich an einen Vogel oder eine Grande Dame: Sie war schön, hatte Charisma – wie eine Diva, die etwas in Vergessenheit geraten ist. Wo das Bild entstanden ist, spielt keine Rolle. Jeder darf denken und sehen, was er möchte. Es kann ein Museum sein oder ein Dachboden, in Indien, Mexiko oder bei Steidl in Göttingen. Mir geht es nicht um Informationen. Ich möchte weder die Neugier des Betrachters befriedigen, noch fotografiere ich für einen Anthropologen. Es geht mir um Fantasie und um Gefühle. Ich will die Fotografie so weit treiben, die gleiche Vielfalt an Emotionen transportieren, wie es Gustav Mahler in seiner 1. Sinfonie gelungen ist. Ich arbeite mit einer Hasselblad, einem Stativ und Handbelichtungsmesser. Ich ziehe es vor, einen Raum alleine zu betreten und weiß dann meistens sofort, von wo ich das Bild mache. Ich brauche nicht viele Versuche und kehre nie an einen Ort zurück, um ein Foto zu wiederholen. Man verliert nur die Spontaneität. Vor dem Fotografieren brauche ich eine Zeit, die Roni Horn »Getting to Zero« nennen würde: eine Art Entgiftung. Ich versuche meine Intuition zu schärfen, indem ich einige Tage ganz ruhig bin, runterkomme. Zur Fotografie bin ich durch ein Seminar für Buchgestaltung gekommen. Damals hatte ich das Gefühl, dass das meine Fahrkarte in die Freiheit sein könnte, die Befreiung von gesellschaftlichen Verpflichtungen wie Heirat und Kinder. Heute glaube ich, dass ich zur Fotografie kam, um Bücher zu machen. Druckpressen habe ich schon einige fotografiert. Das rührt von meiner Liebe zu Papier, Druckhandwerk und Literatur. Bilder zu schaffen ist genauso, wie Worte zu schaffen. Die Fotografie hat aber einen Vorteil gegenüber der Literatur: Sie kann Worte erfinden, für die es eigentlich keine Worte gibt. Die Arbeit Museum of Chance, aus der das Foto stammt, thematisiert Leben als Abfolge von Chancen und Begegnungen. Für diese Momente will ich offen sein, denn das bedeutet auch, für das Leben offen zu sein. Und deshalb ist mir diese Arbeit besonders wichtig. Sie könnte ein Abschluss, aber auch ein Anfang sein. //Dayanita Singh, Protokoll: Tim Holthöfer

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Die Abonnenten der Zeitschrift art erhielten diese Fotografie und alle weiteren der Serie als edlen Druck aus dem STEIDL Verlag. Für jede Ausgabe wurden Papier, Format und Druckverfahren mit dem Fotokünstler abgestimmt. So entstand eine hochwertige Sammlung bester zeitgenössischer Fotografie in einer kostbaren Edition.

Dayanita Singh über die Kraft der Fotografie und ihr Verhältnis zur Literatur

Die alte Druckpresse erinnert mich an einen Vogel oder eine Grande Dame: Sie war schön, hatte Charisma – wie eine Diva, die etwas in Vergessenheit geraten ist. Wo das Bild entstanden ist, spielt keine
Rolle. Jeder darf denken und sehen, was er möchte. Es kann ein Museum sein oder ein Dachboden, in Indien, Mexiko oder bei Steidl
in Göttingen. Mir geht es nicht um Informationen. Ich möchte weder die Neugier des Betrachters befriedigen, noch fotografiere ich für einen Anthropologen. Es geht mir um Fantasie und um Gefühle. Ich will die Fotografie so weit treiben, die gleiche Vielfalt an Emotionen transportieren, wie es Gustav Mahler in seiner 1. Sinfonie gelungen ist. Ich arbeite mit einer Hasselblad, einem Stativ und Handbelichtungsmesser.
Ich ziehe es vor, einen Raum alleine zu betreten und weiß dann meistens sofort, von wo ich das Bild mache. Ich brauche nicht viele Versuche und kehre nie an einen Ort zurück, um ein Foto zu wiederholen. Man verliert nur die Spontaneität. Vor dem Fotografieren brauche ich eine Zeit, die Roni Horn »Getting to Zero« nennen würde: eine Art Entgiftung.
Ich versuche meine Intuition zu schärfen, indem ich einige Tage ganz ruhig bin, runterkomme. Zur Fotografie bin ich durch ein Seminar für Buchgestaltung gekommen. Damals hatte ich das Gefühl, dass das meine Fahrkarte in die Freiheit sein könnte, die Befreiung von gesellschaftlichen Verpflichtungen wie Heirat und Kinder. Heute glaube ich, dass ich zur Fotografie kam, um Bücher zu machen. Druckpressen habe ich schon einige fotografiert. Das rührt von meiner Liebe zu Papier, Druckhandwerk
und Literatur. Bilder zu schaffen ist genauso, wie Worte zu schaffen.
Die Fotografie hat aber einen Vorteil gegenüber der Literatur: Sie kann Worte erfinden, für die es eigentlich keine Worte gibt.
Die Arbeit Museum of Chance, aus der das Foto stammt, thematisiert Leben als Abfolge von Chancen und Begegnungen. Für diese Momente will ich offen sein, denn das bedeutet auch, für das Leben offen zu sein. Und deshalb ist mir diese Arbeit besonders wichtig. Sie könnte ein Abschluss, aber auch ein Anfang sein.
//Dayanita Singh, Protokoll: Tim Holthöfer

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