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Stehpulttruhe / Schreibpult mit polychromer Bauernmalerei Maße (siehe Fotos) mit Maßband gemessen Breite 113 cm Tiefe 58 cm Höhe 99 cm Alpenländisch oder süddeutsch, datiert 1763 Objektbezeichnung und Material Bezeichnung: Schreibpult / Stehpulttruhe mit schrägem Klappdeckel Datierung: Aufgemalt Anno 1763 Herkunft: Vermutlich alpenländisch oder süddeutsch (Bayern, Tirol oder Vorarlberg) Material: Nadelholz (wohl Fichte oder Tanne), mit originaler, polychromer Bauernmalerei Technik: Tempera- oder Ölmalerei auf Kreidegrund, handbemalt Zustand: Altersgemäßer, authentischer Erhaltungszustand mit Gebrauchsspuren, Patina und partiellen Restaurierungen Beschreibung und Aufbau Der rechteckige Korpus besitzt einen nach vorne geneigten Klappdeckel, der als Schreibpult diente. Der Deckel ist mit zwei schmiedeeisernen Bändern an der Oberkante befestigt und kann aufgeklappt werden. Im Inneren befand sich ursprünglich Stauraum für Schriftgut oder Schreibutensilien. Das Pult ruht auf einem einfachen, aber handwerklich soliden Untergestell mit geschwungenen Seitenteilen (Zargen- oder Bockgestell), charakteristisch für Stehpulte, die zum Arbeiten im Stehen bestimmt waren. Das Schloss mit herzförmiger Aussparung ist original erhalten, der historische Schlüssel steckt noch im Schloss – ein bemerkenswertes Detail zur Authentizität des Stückes. Bemalung und Ikonografie Die Bemalung ist das prägende Merkmal dieses außergewöhnlichen Möbelstücks. • Jahreszahl: Anno 1763 in roter Schrift auf dem Deckel. • Dekor: Florale Rankenmotive mit stilisierten Rosen, Blüten und grünen Blättern, umrahmt von feinen, dunklen Rankenlinien – ein klassisches Motiv der alpenländischen Bauernmalerei des 18. Jahrhunderts. • Farbspektrum: Warme Rot- und Rosatöne auf hellem Grund, kontrastiert durch schwarze und grüne Konturlinien. • Initialen: Unterhalb des Schlüssellochs in Rot aufgemalt: „B.T.S.“ und „S.A.D.“ (bzw. „S.A.V.“). Diese Buchstaben stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Namen der Besitzer oder Auftraggeber – häufig ein Brautpaar oder eine Stifterfamilie. Die naive, aber harmonische Ornamentik und der symmetrische Aufbau verweisen auf eine Werkstatttradition bäuerlicher Volkskunst, wie sie im süddeutschen und österreichischen Raum des 18. Jahrhunderts gepflegt wurde. Historische Einordnung Das Pult stammt aus der Zeit des späten Rokoko bzw. Frühklassizismus, als sich im ländlichen Raum die Formen des Barock in der Volkskunst noch lange erhielten. Solche bemalten Möbel wurden meist zu besonderen Anlässen – etwa Hochzeiten oder Haushaltsgründungen – in Auftrag gegeben. Stehpulte mit originaler Malerei aus dieser Epoche sind deutlich seltener als bemalte Truhen oder Kästen. Sie dokumentieren den zunehmenden Stellenwert von Schriftlichkeit und Verwaltung im bäuerlichen Milieu des 18. Jahrhunderts. Erhaltungszustand • Originalsubstanz weitgehend erhalten • Bemalung mit typischer Alterspatina, punktuell berieben und nachgedunkelt • Kleinere Restaurierungen und Retuschen wahrscheinlich • Holzoberfläche mit Gebrauchsspuren, Schloss und Scharniere funktional • Gesamtzustand authentisch, ohne gravierende Substanzverluste Kunst- und kulturhistorische Bedeutung Dieses Schreibpult stellt ein qualitätvolles Beispiel regionaler Bauernmalerei des 18. Jahrhunderts dar. Die Kombination aus präziser Datierung (1763), individuellen Initialen und vollständiger Originalbemalung verleiht dem Objekt hohe historische Aussagekraft. Solche Stücke sind nicht nur Zeugnisse ländlicher Alltagskultur, sondern auch wichtige Dokumente frühbürgerlicher Bildung und Repräsentation im dörflichen Kontext. Marktwert (Orientierung) Der Handelswert hängt stark vom Erhaltungsgrad der Originalbemalung und der regionalen Zuschreibung ab. Bei nachweislich authentischer Malerei kann ein vergleichbares Stück auf dem Kunst- oder Auktionsmarkt erzielt: • Konservierter Originalzustand: ca. 2.000 – 4.000 € • Restauriertes Exemplar (Museumsqualität): bis 6.000 € Fazit Ein seltenes, authentisch datiertes Bauernmöbel aus dem Jahr 1763, von großer dekorativer Wirkung und kulturgeschichtlicher Relevanz. Die harmonische Malerei, die personalisierte Widmung und der Erhaltungszustand machen das Schreibpult zu einem bemerkenswerten Sammlerstück der alpenländischen Volkskunst. Versand oder Lieferung weltweit! #FestiveClassics

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Stehpulttruhe / Schreibpult mit polychromer Bauernmalerei

Maße (siehe Fotos) mit Maßband gemessen

Breite 113 cm
Tiefe 58 cm
Höhe 99 cm

Alpenländisch oder süddeutsch, datiert 1763

Objektbezeichnung und Material

Bezeichnung: Schreibpult / Stehpulttruhe mit schrägem Klappdeckel
Datierung: Aufgemalt Anno 1763
Herkunft: Vermutlich alpenländisch oder süddeutsch (Bayern, Tirol oder Vorarlberg)
Material: Nadelholz (wohl Fichte oder Tanne), mit originaler, polychromer Bauernmalerei
Technik: Tempera- oder Ölmalerei auf Kreidegrund, handbemalt
Zustand: Altersgemäßer, authentischer Erhaltungszustand mit Gebrauchsspuren, Patina und partiellen Restaurierungen

Beschreibung und Aufbau
Der rechteckige Korpus besitzt einen nach vorne geneigten Klappdeckel, der als Schreibpult diente. Der Deckel ist mit zwei schmiedeeisernen Bändern an der Oberkante befestigt und kann aufgeklappt werden. Im Inneren befand sich ursprünglich Stauraum für Schriftgut oder Schreibutensilien.

Das Pult ruht auf einem einfachen, aber handwerklich soliden Untergestell mit geschwungenen Seitenteilen (Zargen- oder Bockgestell), charakteristisch für Stehpulte, die zum Arbeiten im Stehen bestimmt waren.

Das Schloss mit herzförmiger Aussparung ist original erhalten, der historische Schlüssel steckt noch im Schloss – ein bemerkenswertes Detail zur Authentizität des Stückes.

Bemalung und Ikonografie

Die Bemalung ist das prägende Merkmal dieses außergewöhnlichen Möbelstücks.
• Jahreszahl: Anno 1763 in roter Schrift auf dem Deckel.
• Dekor: Florale Rankenmotive mit stilisierten Rosen, Blüten und grünen Blättern, umrahmt von feinen, dunklen Rankenlinien – ein klassisches Motiv der alpenländischen Bauernmalerei des 18. Jahrhunderts.
• Farbspektrum: Warme Rot- und Rosatöne auf hellem Grund, kontrastiert durch schwarze und grüne Konturlinien.
• Initialen: Unterhalb des Schlüssellochs in Rot aufgemalt: „B.T.S.“ und „S.A.D.“ (bzw. „S.A.V.“).

Diese Buchstaben stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Namen der Besitzer oder Auftraggeber – häufig ein Brautpaar oder eine Stifterfamilie.

Die naive, aber harmonische Ornamentik und der symmetrische Aufbau verweisen auf eine Werkstatttradition bäuerlicher Volkskunst, wie sie im süddeutschen und österreichischen Raum des 18. Jahrhunderts gepflegt wurde.

Historische Einordnung

Das Pult stammt aus der Zeit des späten Rokoko bzw. Frühklassizismus, als sich im ländlichen Raum die Formen des Barock in der Volkskunst noch lange erhielten.
Solche bemalten Möbel wurden meist zu besonderen Anlässen – etwa Hochzeiten oder Haushaltsgründungen – in Auftrag gegeben.

Stehpulte mit originaler Malerei aus dieser Epoche sind deutlich seltener als bemalte Truhen oder Kästen. Sie dokumentieren den zunehmenden Stellenwert von Schriftlichkeit und Verwaltung im bäuerlichen Milieu des 18. Jahrhunderts.

Erhaltungszustand
• Originalsubstanz weitgehend erhalten
• Bemalung mit typischer Alterspatina, punktuell berieben und nachgedunkelt
• Kleinere Restaurierungen und Retuschen wahrscheinlich
• Holzoberfläche mit Gebrauchsspuren, Schloss und Scharniere funktional
• Gesamtzustand authentisch, ohne gravierende Substanzverluste

Kunst- und kulturhistorische Bedeutung

Dieses Schreibpult stellt ein qualitätvolles Beispiel regionaler Bauernmalerei des 18. Jahrhunderts dar.
Die Kombination aus präziser Datierung (1763), individuellen Initialen und vollständiger Originalbemalung verleiht dem Objekt hohe historische Aussagekraft.

Solche Stücke sind nicht nur Zeugnisse ländlicher Alltagskultur, sondern auch wichtige Dokumente frühbürgerlicher Bildung und Repräsentation im dörflichen Kontext.

Marktwert (Orientierung)

Der Handelswert hängt stark vom Erhaltungsgrad der Originalbemalung und der regionalen Zuschreibung ab.

Bei nachweislich authentischer Malerei kann ein vergleichbares Stück auf dem Kunst- oder Auktionsmarkt erzielt:
• Konservierter Originalzustand: ca. 2.000 – 4.000 €
• Restauriertes Exemplar (Museumsqualität): bis 6.000 €

Fazit

Ein seltenes, authentisch datiertes Bauernmöbel aus dem Jahr 1763, von großer dekorativer Wirkung und kulturgeschichtlicher Relevanz.
Die harmonische Malerei, die personalisierte Widmung und der Erhaltungszustand machen das Schreibpult zu einem bemerkenswerten Sammlerstück der alpenländischen Volkskunst.

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