Diese beeindruckende Ikone entstammt einer alten europäischen Familie, in der sakrale Kunst seit Generationen eine besondere Rolle spielte. Über Jahrzehnte galt dieses Stück als Schutzsymbol des Hauses, berührt von Gebeten, stiller Andacht und familiären Zeremonien. Einst wurde sie bei einer renommierten Auktion im traditionsreichen Auktionshaus ersteigert – einem Ort, an dem die Grenzen zwischen Kunst, Geschichte und Schicksal verschwimmen. In einem spannenden Bietergefecht setzte sich der damalige Familienpatriarch durch. Der Moment des Zuschlags wurde fortan Teil der Familienüberlieferung, erzählt wie ein Triumph, fast wie göttliche Fügung. Das versilberte Oklad (Riza) trägt eine charismatische, gewachsene Patina, die nur Objekte entwickeln, die geliebt, verehrt und bewahrt wurden. Freigelegte Stellen im Oklad lassen Teile der ursprünglichen Holz- und Farbarbeit sichtbar werden – kein Mangel, sondern eine spirituelle Enthüllung, die die traditionelle Handwerkskunst betont. Die Darstellung des Christus Pantokrator, mit Segensgeste und dem Buch des Lebens, verkörpert die kraftvolle Symbolik der orthodox-byzantinischen Ikonentradition – zeitlos, würdevoll und von starker visueller Präsenz.