Hervé Guibert - Photographe - 2011






Gründete und leitete zwei französische Buchmessen; nahezu 20 Jahre Erfahrung mit zeitgenössischen Büchern.
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Vom Verkäufer bereitgestellte Beschreibung
Seltenes Exemplar dieses Fotobuchs von Hervé Guibert. 222 Seiten und 250 Schwarz-Weiß-Fotografien, ein einleitender französischer Text von Jean-Baptiste Del Amo. Robuste Leinenbindung mit einem aufgeklebten Foto auf dem Einband und einem in Prägung gedruckten Text von Hervé Guibert auf dem Viertelrücken. In ausgezeichnetem Zustand, fast wie neu.
Hervé Guibert (1955 – 1991), Schriftsteller, Fotograf, Kritiker bei der Zeitung Le Monde im Alter von 22 Jahren, starb im Alter von 36 Jahren an AIDS. Im Jahr 2011 organisiert die Maison européenne de la photographie die erste große Retrospektive seines fotografischen Werks. Seine Fotografien, die sowohl minimalistisch als auch bewegend sind, weben eine einzigartige visuelle Poesie, in der das Intime mit dem Universellen verschmilzt. In seinem Werk begegnet das Sichtbare dem Unsichtbaren, und jeder Schatten wird zu einer Einladung, über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Guiberts Werk, obwohl zutiefst persönlich, erforscht universelle Themen wie Liebe, Einsamkeit, Krankheit und Tod. Diagnostiziert als HIV-positiv im Jahr 1988, nutzte er seine Kunst, um seinen Kampf und seine Reflexionen über die menschliche Bedingung auszudrücken. Hervé Guibert, Schriftsteller, Fotograf und sensibler Zeuge seiner Zeit, verwandelte jeden Schnappschuss in ein Fenster zu seinem inneren Universum. Seine Fotografien, die sowohl minimalistisch als auch bewegend sind, weben eine einzigartige visuelle Poesie, in der das Intime mit dem Universellen verschmilzt. In seinem Werk begegnet das Sichtbare dem Unsichtbaren, und jeder Schatten wird zu einer Einladung, über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Guiberts Arbeit ist Teil einer Haltung, die Unvollkommenheit und Vergänglichkeit schätzt. Er fand Schönheit in einfachen Details: einem abgenutzten Tisch, einem sanften Schatten oder einer ausgeprägten Falte. Guibert suchte nicht nach Effekten. Er lud ein, zu contemplieren. Seine Fotografien fordern zu stillem Nachdenken auf, fast meditativen, in denen jeder Zuschauer eine Resonanz auf seine eigenen Erfahrungen findet. Seine Wahl für Schwarzweiß spiegelt eine Philosophie wider, mehr als eine Ästhetik. Das sanfte Licht, die schlichten Bildausschnitte und die minutösen Details verleihen seinen Werken eine meditative Tiefe. Guibert suchte keinen Künstlichkeit. Er enthüllte eine rohe, oft bewegende Wahrheit durch sein Objektiv.
Ein großformatiges Porträt öffnet und schließt die Ausstellung der MEP im Jahr 2011. Dieses farbige Jugendbild wurde von seinem Freund, dem Fotografen Bernard Faucon, aufgenommen. Der Schriftsteller erscheint darin wie in seinem Mythos: als ewiger Efeubub mit einem Gesicht, das von blonden Locken gekrönt ist, mit einer nahezu übernatürlichen Schönheit. Bei Guibert waren Leben und Werk stets eng verbunden. Das 'Ich' war seine Ausgangsmaterie, sein Experimentierfeld. Unter den Schwarz-Weiß-Fotos, durchdrungen von zarten Lichtern, sind Selbstporträts häufig. Doch Hervé Guibert entzieht sich mehr, als dass er sich offenbart: Der ernste Blick wendet sich ab, die Silhouette ist oft unscharf. Es sind seine anderen Bilder, die mehr über ihn aussagen. Über den Schriftsteller, wie er sich selbst sieht: mit Schreibtisch, Schreibmaschine, Bibliothek. Und über den romantischen Träumer, der er ist: offene Bücher, durchsichtige Murmeln, Blumen, Puppen formen eine melancholische Welt, in der Gegenstände oft morbide Symbole tragen. Ein zu weißes Tuch, ein Moskitonetz, Guibert macht daraus einen Leichentuch mit prophetischen Akzenten. Doch die zentrale Frage in Guiberts fotografischem Werk ist die der Intimität. Mit seinen teils spontanen, teils inszenierten Aufnahmen spricht er von seinem Universum, seinem Alltag, seinem Umfeld und seinen Beziehungen, mit starker emotionaler und nostalgischer Ladung. Es sind Orte wie die Straßen von Vaugirard, Moulin Vert, Raymond-Losserand, Santa Catarina, das Haus auf der Insel Elba, Wohnungen, Zimmer, Betten, Sessel, Bibliotheken, Arbeitstische – alles Orte, die bewohnt sind und auf Film gebannt wurden. Alltägliche Gegenstände wie Mont-Blanc-Stifte, alte Royal-Schreibmaschinen, Gemälde, Bücher, Blumen werden zu Helden persönlicher Stillleben, Momente zwischen Intimität und Universalität. Ebenso sind es Körper und Gesichter: Eltern, Freunde, Geliebte, die vor der Kamera zu Figuren werden. Zufällig begegnen wir bekannten Gesichtern: Isabelle Adjani, mit der er eine enge Beziehung pflegte; dem Philosophen Michel Foucault, der eine große Rolle in seinem Leben spielte; dem Fotografen Hans-Georg Berger; dem Regisseur Orson Welles; oder dem Regisseur Patrice Chéreau, mit dem er arbeitete. Aber auch unbekannte Gesichter, die emotional mit seinem literarischen Werk resonieren: Thierry, das T. seiner Romane, die Liebe seines Lebens, die er 1976 traf; oder Vincent, ein etwa fünfzehnjähriger Jugendlicher, der ihn fasziniert, der Auslöser seines Romans 'Fou de Vincent'; sowie viele andere Liebhaber, fotografiert vor oder nach der Liebe. Wie sein literarisches Werk, das im Mittelpunkt steht, durchzieht auch das Selbstporträt die fotografische Arbeit Guiberts. Mit Zierde und Narzissmus inszeniert er sich, um seine Existenz durch Schöpfung zu sublimieren, bis zu den ersten Anzeichen seiner Krankheit, in Kompositionen aus Hell-Dunkel, Schatten und Sonnenstrahlen – ein Zeichen für sein echtes Gespür für Licht. Durch diese bewegende und faszinierende fotografische Reise, die das literarische Werk Guiberts widerspiegelt, entdeckt man eine Art Tagebuch in Bildern, das fern von künstlerischer oder formaler Suche Momente des Realen einfängt.
Exemplar in ausgezeichnetem Zustand, praktisch wie neu. Buch aus meiner persönlichen Sammlung, mit größter Sorgfalt aufbewahrt. Versand geschützt mit verstärkter Verpackung und internationaler Postverfolgung garantiert. Bei Mehrfachkäufen besteht die Möglichkeit eines Gruppenzusendens mit Rückerstattung der zu viel gezahlten Versandkosten via Paypal.
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Seltenes Exemplar dieses Fotobuchs von Hervé Guibert. 222 Seiten und 250 Schwarz-Weiß-Fotografien, ein einleitender französischer Text von Jean-Baptiste Del Amo. Robuste Leinenbindung mit einem aufgeklebten Foto auf dem Einband und einem in Prägung gedruckten Text von Hervé Guibert auf dem Viertelrücken. In ausgezeichnetem Zustand, fast wie neu.
Hervé Guibert (1955 – 1991), Schriftsteller, Fotograf, Kritiker bei der Zeitung Le Monde im Alter von 22 Jahren, starb im Alter von 36 Jahren an AIDS. Im Jahr 2011 organisiert die Maison européenne de la photographie die erste große Retrospektive seines fotografischen Werks. Seine Fotografien, die sowohl minimalistisch als auch bewegend sind, weben eine einzigartige visuelle Poesie, in der das Intime mit dem Universellen verschmilzt. In seinem Werk begegnet das Sichtbare dem Unsichtbaren, und jeder Schatten wird zu einer Einladung, über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Guiberts Werk, obwohl zutiefst persönlich, erforscht universelle Themen wie Liebe, Einsamkeit, Krankheit und Tod. Diagnostiziert als HIV-positiv im Jahr 1988, nutzte er seine Kunst, um seinen Kampf und seine Reflexionen über die menschliche Bedingung auszudrücken. Hervé Guibert, Schriftsteller, Fotograf und sensibler Zeuge seiner Zeit, verwandelte jeden Schnappschuss in ein Fenster zu seinem inneren Universum. Seine Fotografien, die sowohl minimalistisch als auch bewegend sind, weben eine einzigartige visuelle Poesie, in der das Intime mit dem Universellen verschmilzt. In seinem Werk begegnet das Sichtbare dem Unsichtbaren, und jeder Schatten wird zu einer Einladung, über die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Guiberts Arbeit ist Teil einer Haltung, die Unvollkommenheit und Vergänglichkeit schätzt. Er fand Schönheit in einfachen Details: einem abgenutzten Tisch, einem sanften Schatten oder einer ausgeprägten Falte. Guibert suchte nicht nach Effekten. Er lud ein, zu contemplieren. Seine Fotografien fordern zu stillem Nachdenken auf, fast meditativen, in denen jeder Zuschauer eine Resonanz auf seine eigenen Erfahrungen findet. Seine Wahl für Schwarzweiß spiegelt eine Philosophie wider, mehr als eine Ästhetik. Das sanfte Licht, die schlichten Bildausschnitte und die minutösen Details verleihen seinen Werken eine meditative Tiefe. Guibert suchte keinen Künstlichkeit. Er enthüllte eine rohe, oft bewegende Wahrheit durch sein Objektiv.
Ein großformatiges Porträt öffnet und schließt die Ausstellung der MEP im Jahr 2011. Dieses farbige Jugendbild wurde von seinem Freund, dem Fotografen Bernard Faucon, aufgenommen. Der Schriftsteller erscheint darin wie in seinem Mythos: als ewiger Efeubub mit einem Gesicht, das von blonden Locken gekrönt ist, mit einer nahezu übernatürlichen Schönheit. Bei Guibert waren Leben und Werk stets eng verbunden. Das 'Ich' war seine Ausgangsmaterie, sein Experimentierfeld. Unter den Schwarz-Weiß-Fotos, durchdrungen von zarten Lichtern, sind Selbstporträts häufig. Doch Hervé Guibert entzieht sich mehr, als dass er sich offenbart: Der ernste Blick wendet sich ab, die Silhouette ist oft unscharf. Es sind seine anderen Bilder, die mehr über ihn aussagen. Über den Schriftsteller, wie er sich selbst sieht: mit Schreibtisch, Schreibmaschine, Bibliothek. Und über den romantischen Träumer, der er ist: offene Bücher, durchsichtige Murmeln, Blumen, Puppen formen eine melancholische Welt, in der Gegenstände oft morbide Symbole tragen. Ein zu weißes Tuch, ein Moskitonetz, Guibert macht daraus einen Leichentuch mit prophetischen Akzenten. Doch die zentrale Frage in Guiberts fotografischem Werk ist die der Intimität. Mit seinen teils spontanen, teils inszenierten Aufnahmen spricht er von seinem Universum, seinem Alltag, seinem Umfeld und seinen Beziehungen, mit starker emotionaler und nostalgischer Ladung. Es sind Orte wie die Straßen von Vaugirard, Moulin Vert, Raymond-Losserand, Santa Catarina, das Haus auf der Insel Elba, Wohnungen, Zimmer, Betten, Sessel, Bibliotheken, Arbeitstische – alles Orte, die bewohnt sind und auf Film gebannt wurden. Alltägliche Gegenstände wie Mont-Blanc-Stifte, alte Royal-Schreibmaschinen, Gemälde, Bücher, Blumen werden zu Helden persönlicher Stillleben, Momente zwischen Intimität und Universalität. Ebenso sind es Körper und Gesichter: Eltern, Freunde, Geliebte, die vor der Kamera zu Figuren werden. Zufällig begegnen wir bekannten Gesichtern: Isabelle Adjani, mit der er eine enge Beziehung pflegte; dem Philosophen Michel Foucault, der eine große Rolle in seinem Leben spielte; dem Fotografen Hans-Georg Berger; dem Regisseur Orson Welles; oder dem Regisseur Patrice Chéreau, mit dem er arbeitete. Aber auch unbekannte Gesichter, die emotional mit seinem literarischen Werk resonieren: Thierry, das T. seiner Romane, die Liebe seines Lebens, die er 1976 traf; oder Vincent, ein etwa fünfzehnjähriger Jugendlicher, der ihn fasziniert, der Auslöser seines Romans 'Fou de Vincent'; sowie viele andere Liebhaber, fotografiert vor oder nach der Liebe. Wie sein literarisches Werk, das im Mittelpunkt steht, durchzieht auch das Selbstporträt die fotografische Arbeit Guiberts. Mit Zierde und Narzissmus inszeniert er sich, um seine Existenz durch Schöpfung zu sublimieren, bis zu den ersten Anzeichen seiner Krankheit, in Kompositionen aus Hell-Dunkel, Schatten und Sonnenstrahlen – ein Zeichen für sein echtes Gespür für Licht. Durch diese bewegende und faszinierende fotografische Reise, die das literarische Werk Guiberts widerspiegelt, entdeckt man eine Art Tagebuch in Bildern, das fern von künstlerischer oder formaler Suche Momente des Realen einfängt.
Exemplar in ausgezeichnetem Zustand, praktisch wie neu. Buch aus meiner persönlichen Sammlung, mit größter Sorgfalt aufbewahrt. Versand geschützt mit verstärkter Verpackung und internationaler Postverfolgung garantiert. Bei Mehrfachkäufen besteht die Möglichkeit eines Gruppenzusendens mit Rückerstattung der zu viel gezahlten Versandkosten via Paypal.
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