Pierre Alechinsky (1927) - The Last Day (1964)






War 12 Jahre Senior Specialist bei Finarte, spezialisiert auf moderne Druckgrafik.
Käuferschutz auf Catawiki
Ihre Zahlung wird von uns sicher verwahrt, bis Sie Ihr Objekt erhalten.Details ansehen
Trustpilot 4.4 | 121899 Bewertungen
Auf Trustpilot als hervorragend bewertet.
Pierre Alechinsky, The Last Day (1964), Offsetdruck auf hochwertigem Papier, in hervorragendem Zustand, Belgien, limitierte Auflage.
Vom Verkäufer bereitgestellte Beschreibung
PIERRE ALECHINSKY.
The Last Day (1964)
Offsetdruck zum Original auf hochwertigem Papier.
Perfekter Zustand.
In Druck gegeben.
Papier 84 x 59,5
Figuur 81 x 48
Details
In kunsthistorischer Hinsicht ist Alechinsky untrennbar mit CoBrA (1948–1951) verbunden, der Nachkrieg-Avantgarde-Bewegung dänischer, belgischer und niederländischer Künstler, zu denen Karel Appel, Asger Jorn, Constant Nieuwenhuys und Corneille gehörten. Während ihrer Existenz erklärte CoBrA den Krieg gegen den Formalismus und fungierte als europäisches Gegenstück zum amerikanischen Abstract Expressionism. Es wollte eine ‚internationale Front experimenteller Künstler‘ schaffen, wie Mitbegründer Christian Dotremont schrieb. Dieses monumentale Ölgemälde kann als Höhepunkt des stilistischen Idioms von CoBrA gelesen werden. Gestische Abstraktion, surrealistischer Automatismus (écriture automatique), Anti-Intellektualismus und expressionistische malerische Spontaneität verschmelzen in einer bizarren, aber poetischen Apokalypse. Das Ende der Tage und der Tod werden durch das Horror vacui in einem malerischen Raum angedeutet, der von boschhaften oder bruegelhaften Kreaturen bevölkert ist. Diese monströsen Figuren sind ein wesentlicher Bestandteil der CoBrA-Ikonographie. In diesem Bild winden sich die schlangenähnlichen Kreaturen (Serpents de mer), Eulen, Enten, Fische und Schädel in bunten Bewegungen über eine Masse von überwiegend Nordsee-grünem Farbauftrag. ‚Anklang an das Grün, in Bewegung, die Höhe der Welle. Fransen‘, so der Künstler selbst. ‚Solche Kunst ist der Ausdruck von Energie, sie ist das Seismograph innerer Spannungen und emotionaler Ladungen. Sie ist höchst lyrisch und dynamisch‘, schrieb Karel Geirlandt 1970. Nach japanischer Kalligrafie – also nur sehr teilweise oder vergleichbar mit Jackson Pollocks Action Painting – beugte sich Alechinsky ab Mitte der 1950er Jahre über seine Leinwand- oder Papierunterstützungen. Damit schuf er Raum mit seiner freien Hand und seinem Handgelenk für ein virtuoses Spiel von Linie und Farbe. So entwickelte er eine persönliche, grafisch inspirierte Handschrift, die dem Zufall und dem leidenschaftlichen Moment der Schöpfung verpflichtet ist. ‚Ein Fleck, eine Linie offenbart sich als Monster, mit offenem Maul und einer Zunge, die sich in eine kleine Kalligraphie verwandelt.‘ Dieses wandgroße Gemälde ist auch eine Hommage an James Ensor. Alechinsky bewunderte stets die Ensor’sche Farbpalette, den Humor und die groteske Fantasiewelt. Verschiedene Kommentatoren haben vorgeschlagen, dass das Gemälde in dieser Größe geschaffen wurde, um einer Konfrontation mit Ensors ikonischem Einzug Christi in Brüssel standzuhalten. 1968 war das Gemälde in der zeitgenössischen Kunst-Ausstellung Kontrasten 47/67 im Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen zu sehen, woraufhin das Museum es erwarb. Ensors Meisterwerk konnte dort damals noch bewundert werden. Seit der Wiedereröffnung des Museums nach einer längeren Renovierungsphase hat dieses größte und letzte Ölgemälde von Alechinsky (der kurz darauf in Amerika Acrylfarbe entdeckte) einen Platz neben einem weiteren Werk Ensors in der einführenden Galerie erhalten. Es wird als Maßstab in der belgischen modernen Kunstgeschichte präsentiert.
PIERRE ALECHINSKY.
The Last Day (1964)
Offsetdruck zum Original auf hochwertigem Papier.
Perfekter Zustand.
In Druck gegeben.
Papier 84 x 59,5
Figuur 81 x 48
Details
In kunsthistorischer Hinsicht ist Alechinsky untrennbar mit CoBrA (1948–1951) verbunden, der Nachkrieg-Avantgarde-Bewegung dänischer, belgischer und niederländischer Künstler, zu denen Karel Appel, Asger Jorn, Constant Nieuwenhuys und Corneille gehörten. Während ihrer Existenz erklärte CoBrA den Krieg gegen den Formalismus und fungierte als europäisches Gegenstück zum amerikanischen Abstract Expressionism. Es wollte eine ‚internationale Front experimenteller Künstler‘ schaffen, wie Mitbegründer Christian Dotremont schrieb. Dieses monumentale Ölgemälde kann als Höhepunkt des stilistischen Idioms von CoBrA gelesen werden. Gestische Abstraktion, surrealistischer Automatismus (écriture automatique), Anti-Intellektualismus und expressionistische malerische Spontaneität verschmelzen in einer bizarren, aber poetischen Apokalypse. Das Ende der Tage und der Tod werden durch das Horror vacui in einem malerischen Raum angedeutet, der von boschhaften oder bruegelhaften Kreaturen bevölkert ist. Diese monströsen Figuren sind ein wesentlicher Bestandteil der CoBrA-Ikonographie. In diesem Bild winden sich die schlangenähnlichen Kreaturen (Serpents de mer), Eulen, Enten, Fische und Schädel in bunten Bewegungen über eine Masse von überwiegend Nordsee-grünem Farbauftrag. ‚Anklang an das Grün, in Bewegung, die Höhe der Welle. Fransen‘, so der Künstler selbst. ‚Solche Kunst ist der Ausdruck von Energie, sie ist das Seismograph innerer Spannungen und emotionaler Ladungen. Sie ist höchst lyrisch und dynamisch‘, schrieb Karel Geirlandt 1970. Nach japanischer Kalligrafie – also nur sehr teilweise oder vergleichbar mit Jackson Pollocks Action Painting – beugte sich Alechinsky ab Mitte der 1950er Jahre über seine Leinwand- oder Papierunterstützungen. Damit schuf er Raum mit seiner freien Hand und seinem Handgelenk für ein virtuoses Spiel von Linie und Farbe. So entwickelte er eine persönliche, grafisch inspirierte Handschrift, die dem Zufall und dem leidenschaftlichen Moment der Schöpfung verpflichtet ist. ‚Ein Fleck, eine Linie offenbart sich als Monster, mit offenem Maul und einer Zunge, die sich in eine kleine Kalligraphie verwandelt.‘ Dieses wandgroße Gemälde ist auch eine Hommage an James Ensor. Alechinsky bewunderte stets die Ensor’sche Farbpalette, den Humor und die groteske Fantasiewelt. Verschiedene Kommentatoren haben vorgeschlagen, dass das Gemälde in dieser Größe geschaffen wurde, um einer Konfrontation mit Ensors ikonischem Einzug Christi in Brüssel standzuhalten. 1968 war das Gemälde in der zeitgenössischen Kunst-Ausstellung Kontrasten 47/67 im Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen zu sehen, woraufhin das Museum es erwarb. Ensors Meisterwerk konnte dort damals noch bewundert werden. Seit der Wiedereröffnung des Museums nach einer längeren Renovierungsphase hat dieses größte und letzte Ölgemälde von Alechinsky (der kurz darauf in Amerika Acrylfarbe entdeckte) einen Platz neben einem weiteren Werk Ensors in der einführenden Galerie erhalten. Es wird als Maßstab in der belgischen modernen Kunstgeschichte präsentiert.
