González Byass - Soberano, Brandy Jerezano - b. 1950er Jahre, 1960er Jahre - n/a (75cl) - 3 flaschen

Soberano - Añejo - Brandy Jerezano (3 Flaschen)

Gonzalez Byass - (Jerez de la Frontera)

Brandy de Jerez
Jerez-Xerez-Sherry
Gründungsjahr der Solera: 1896
In Flaschen abgefüllt, Ende der 1950er bis 1960er Jahre, Precinto 80 Céntimos (Taxstempel).
Korken

(Holzkiste nicht im Lieferumfang enthalten, Foto hinzugefügt, um zu zeigen, dass die Flaschen gerade aus der Originalverpackung genommen wurden)

Diese großartige Bodega, die größte in Jerez, wurde 1835 von Manuel Maria Gonzalez Angel gegründet. Sein Vater, Don Jose Antonio Gonzalez y Rodrigo, war ein Ritter der königlichen Garde von Carlos III., doch obwohl er beim König beliebt war, hatte er einen schlechten Ruf bei den Damen und wurde nach Sanlucar „verbannt“, wo er die Position des Verwalters der königlichen Salzwiesen übernahm, ein Amt, in dem er brillierte. Er heiratete Maria del Rosario Angel und sie hatten zwei Töchter und fünf Söhne.

Manuel Maria, geboren 1812 in Sanlúcar, war ein kränkliches Kind. Statt in Sevilla zu studieren, wurde er aus gesundheitlichen Gründen nach Cádiz geschickt, wo er als Kaufmann und in einer Bank arbeitete. 1835, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, stieg er mit nur 23 Jahren ins Sherry-Geschäft ein. Dafür lieh er sich Geld von einem gewissen Francisco Gutierrez Aguera, um einen Weinberg zu kaufen. Dabei half ihm sein Onkel Jose de la Peña, der eine kleine Bodega in Sanlúcar besaß.

Die Anfänge waren klein: 1835 wurden nur 10 Fässer exportiert, doch 1836 stieg die Zahl auf 67 und 1837 auf 819. Die Dinge entwickelten sich schnell und Manuel nahm einen Partner auf, Juan Bautista Dubosc, einen erfahrenen, sprachkundigen Verkäufer aus Katalonien, und die Firma wurde in Gonzalez Dubosc umbenannt. Manuel konzentrierte sich auf die Sherry-Produktion und Juan auf den Verkauf. In der Zwischenzeit heiratete Manuel Victorina de Soto y Lavaggi aus der aristokratischen Familie Soto de Briviesca. Dubosc starb 1859, aber zu diesem Zeitpunkt arbeitete Manuel bereits mit Robert Blake Byass, seinem Agenten in England, zusammen.

1853 erwarb das Unternehmen weitere Weinberge und begann mit dem Bau einer riesigen Bodega, La Constancia. Die ersten Fässer, die dort gelagert wurden, waren jene alten Weine, die vom Herzog von Medinaceli erworben worden waren und aus denen die Solera für den Amontillado del Duque entstand. Als die Bodega fertiggestellt war, beliefen sich die Exporte allein nach England auf 3.000 Fässer.


Robert Blake Byass war ein sehr erfolgreicher Agent in England und wurde 1863 in die Partnerschaft aufgenommen. Die Firma wurde in Gonzalez Byass umbenannt. Die beiden Familien führten das Geschäft bis 1988 weiter, als die Familie Byass das Unternehmen an die Familie Gonzalez verkaufte und diese damit in den Alleinbesitz überging.

Eine schöne Geschichte ereignete sich 1862 anlässlich eines Besuchs von Königin Isabel II. Sie wollte beim Traubentreten zusehen, doch da der Besuch im Oktober stattfand, war das Traubentreten schon lange vorbei. Unbeirrt schickte Manuel Leute los, um alle „uvas de cuelga“ oder Trauben zu kaufen, die zum Verzehr aufbewahrt worden waren, und es gelang ihm, genug (23.000 kg!) zu sammeln, um der Königin eine Show zu bieten. Der so produzierte Wein war von solcher Qualität, dass er in einem riesigen Fass mit dem Fassungsvermögen von 33 Fässern gelagert wurde. Da Christus 33 Jahre alt war, erhielt das Fass den Namen El Cristo und wurde flankiert von normalen Fässern mit Spitzenwein, den sogenannten Apostoles. Es sollten viele königliche Besucher kommen und jedem von ihnen wurde zu Ehren ein Fass (oder sogar eine Solera) hingestellt, das dort noch heute zu sehen ist.

Im Hintergrund hielt sich Manuels Onkel José auf. Da er aus Sanlúcar stammte, war er natürlich ein großer Fan des Sanlúcar-Weins, des Manzanilla. Den Jerez-Wein mochte er nicht, und als Gefallen bewahrte Manuel ihm ein paar Fässer Manzanilla auf, wenn er zu Besuch war. Dieser Wein war als „Tio Pepes Wein“ (Onkel Joes Wein) bekannt und entwickelte sich zum meistverkauften Fino der Welt.

Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Firma mit der Brandy-Destillation und hatte großen Erfolg. Sie ist die einzige Firma, die noch heute in Jerez (Lepanto) destilliert. 1873 war GB der größte Exporteur, erwarb kontinuierlich neue Weinberge und baute weitere Bodegas. Eine der interessantesten war „La Concha“, ein rundes Gebäude mit einem schmiedeeisernen Dach, das oft – wenn auch fälschlicherweise – Gustave Eiffel zugeschrieben wird. Manuel Maria starb 1887 im Alter von 75 Jahren, nachdem er ein beeindruckendes Unternehmen aufgebaut hatte, und die Firma ging an seinen Sohn Pedro Nolasco Gonzalez Soto über.