Abraham Bosse - Traité des manières de dessiner les ordins de l'architecture antique en toutes leurs parties - 1688






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Abraham Bosse' Traité des manières de dessiner les ordres de l’architecture antique en toutes leurs parties.
Vom Verkäufer bereitgestellte Beschreibung
Elegitur presenta
Abraham Bosse
Abhandlung über die Manieren, die Ordnung der antiken Architektur in all ihren Teilen zu zeichnen.
Paris: Pierre Aubouin, Pierre Emery, Charles Clousier, s.d. [mit:]
Reihenfolge der Reihen in der Architektur und mehrere andere Abhängigkeiten derselben. S.l.: s.n., s.d. [e con:]
Geometrische Darstellungen verschiedener Teile von Gebäuden, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur. Paris: [n.p.], 1688.
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Physische Beschreibung und Frühstück
Abhandlung über die Manieren, die antike Architektur zu zeichnen, in all ihren Teilen: 6 unnummerierte Seiten, 44 nummerierte Seiten.
- Der Reihenfolge der Spalten in der Architektur, und mehrere Abhängigkeiten davon: 2 Seiten unnummeriert, 23 Seiten nummeriert, eine Doppelseite.
- Geometrische Darstellungen mehrerer Gebäudeteile, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur: 20 nummerierte Seiten
Ein Band im Quartformat (382 × 240 mm), der drei Werke der Architektur enthält und insgesamt etwa 92 Radierungen aufweist: 46 im ersten Werk, 24 im zweiten (davon eine doppelseitig), 22 im dritten. Es gibt drei gravierte Titelblätter. Einige Tafeln des zweiten Werks sind in das dritte eingebunden, und umgekehrt; die Tafeln I und II des dritten Teils sind im zweiten enthalten. Im zweiten Werk sind außerdem drei unnummerierte Tafeln vorhanden, von denen zwei in den digital verfügbaren Exemplaren nicht vorkommen. Trotz der Unregelmäßigkeiten bei der Zusammenstellung erscheint das Exemplar vollständig.
Moderne Halblederbindung mit Kalbslederrücken auf marmorierten Vorsätzen, goldene Titel- und Dekorationsprägungen am Rücken. Klebespuren auf dem Vorsatz der ersten Ausgabe, leichte Braunfärbungen und diffuse Flecken. Alte Eigentumsvermerkung am Titel durchgestrichen.
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Der Autor
Abraham Bosse (Tours, ca. 1604 – Parigi, 1676) war ein bedeutender Radierer, Theoretiker und Schriftsteller des französischen 17. Jahrhunderts. Er stammte aus einer ugonottischen Familie, bildete sich in Paris unter Melchior Tavernier aus und etablierte sich bald als Autor von Radierungen mit Alltags- und didaktischen Motiven, die durch außergewöhnliche technische Präzision überzeugen.
Das Treffen mit Gérard Desargues, Mathematiker und Theoretiker der Perspektive, markierte einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Karriere: Bosse wurde der Hauptvermittler seiner Ideen und wandte die geometrischen und perspektivischen Prinzipien von Desargues auf die architektonische Zeichnung und die Raumdarstellung an. Ab den 1640er Jahren veröffentlichte er eine Reihe grundlegender Traktate über Perspektive, Gravur und Architektur, wobei er sich durch die Originalität seiner Methode und die Klarheit seiner Darstellung auszeichnete.
Theoretischer Künstler und Dozent, Bosse verfolgte konsequent das Ziel, die Praxis des Handwerkers mit der Wissenschaft des Geometers zu verbinden, und antizipierte damit einen modernen Ansatz in der technischen Lehre des Zeichnens. Er war Mitglied der Académie royale de peinture et de sculpture, verließ diese jedoch später aufgrund von theoretischen Differenzen über die Lehre der Perspektive.
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Die Drucker
Der Titelblatt der ersten Ausgabe nennt die Pariser Drucker Pierre Aubouin, Pierre Emery und Charles Clousier, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aktiv waren. Die Gemeinschaftsausgabe von drei Druckereien zeugt von der ehrgeizigen und kostspieligen Natur des Verlagsprojekts, das eine hohe Qualität der Radierungen und eine komplexe Organisation des Drucks erforderte.
Das dritte Werk trägt das Datum 1688, vermutlich im Zusammenhang mit einem späteren Nachdruck, während die ersten beiden ursprünglich 1659 und 1664 veröffentlicht wurden. Das Werk erlebte verschiedene Ausgaben und Neudrucke zwischen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und den Anfängen des 18. Jahrhunderts, was auf seine Beliebtheit und das anhaltende Interesse von Architekten und Zeichnern hinweist.
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Historischer und kultureller Kontext
Die theoretischen Werke von Abraham Bosse sind im intellektuellen Klima des französischen Klassizismus eingebettet, einer Epoche großer Aufmerksamkeit für Proportionen, Harmonie und die Kodifizierung der Künste des Zeichnens. Im 17. Jahrhundert, insbesondere während der Herrschaft von Ludwig XIV., wurde die Architektur zum Symbol von Ordnung, Macht und Rationalität: Die klassische Form und die geometrische Regel wurden zu Ausdrucksmitteln politischer sowie ästhetischer Gestaltung.
In diesem Kontext stellt Bosse eine Zwischenfigur zwischen dem praktischen Künstler und dem Theoretiker der Geometrie dar: Sein Ziel war es nicht, einen neuen architektonischen Stil vorzuschlagen, sondern eine wissenschaftliche Methode für die Darstellung bereitzustellen, die für Zeichner, Architekten und Handwerker nützlich ist. Sein Beitrag besteht darin, die Anwendung geometrischer Regeln auf die architektonischen Ordnungen systematisiert zu haben, indem er die Proportionen des Alten in messbare Bilder und Schemen übersetzt hat.
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Inhalt und Struktur des Werks
Die drei hier versammelten Werke bilden ein kohärentes Korpus technik-didaktischer Abhandlungen, die für das Lernen und die Praxis des architektonischen Zeichnens bestimmt sind.
Abhandlung über die Weisen, die antiken Architekturordnungen in all ihren Teilen zu zeichnen.
Stellt die grundlegenden Prinzipien der grafischen Darstellung der architektonischen Ordnungen — dorisch, ionisch, korinthisch, toskanisch und komposit — dar und zeigt mit äußerster Präzision den Aufbau von Basen, Schäfte, Kapitelle, Gesimse und Giebel. Die Tafeln, kunstvoll eingraviert, zeigen die proportionalen Beziehungen zwischen den Teilen und die Methode der Maßstabsreduktion.
2. Die Anordnung der Säulenordnungen in der Architektur und mehrere andere Abhängigkeiten derselben.
Vertieft das Studium der Säulen und ihrer Komponenten, wobei auch Zubehörteile wie Treppen, Balustraden, Gesimse und ornamentale Details behandelt werden. Der Text begleitet die Gravuren mit einer klaren und praxisorientierten Sprache, die darauf abzielt, die Proportionslehre in praktische Zeichenverfahren umzusetzen.
Geometrische Darstellungen mehrerer Teile von Gebäuden, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur.
Präsentiert wird eine Reihe von Beispielen für die Anwendung der proportionalen und perspektivischen Regeln auf Gebäude und Gebäudeteile, illustriert durch geometrische Darstellungen und orthogonale Projektionen. Der Autor führt auch den Einsatz innovativer Werkzeuge ein, wie zum Beispiel den kartesischen Zirkel, für die Berechnung und Messung der Proportionen.
Insgesamt zeichnet sich das Volumen durch die Qualität der Gravuren, die grafische Klarheit und die strenge Methodik aus. Die Tafeln stellen ein seltenes Beispiel visueller Didaktik vor Litteram dar, in der das Bild einen autonomen Erklärungswert besitzt und in der Lage ist, die Prinzipien der architektonischen Form unmittelbar zu vermitteln.
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Bedeutung und Wichtigkeit
Die architektonischen Werke von Abraham Bosse stellen einen entscheidenden Meilenstein in der Geschichte der Theorie des technischen Zeichnens dar. Im Gegensatz zu den großen italienischen Renaissance-Traktaten — von Vitruvio über Vignola bis Palladio — konzentriert sich Bosse auf die grafische Übertragung architektonischer Prinzipien und führt eine operative Methodik ein, die auf Geometrie und Messung basiert.
Sein Beitrag liegt in dem Wunsch, die Regeln der 'antiken' Architektur einem Publikum von Praktikern und Handwerkern zugänglich zu machen, und so die Kluft zwischen akademischer Theorie und der Praxis auf der Baustelle zu überwinden. Die Klarheit der Gravuren und die systematische Ordnung der Darstellung machten diese Traktate zu Referenzwerken für Generationen französischer Architekten und Zeichner.
Die Ausgaben von Aubouin, Emery und Clousier sowie diejenige von 1688 bezeugen die anhaltende Verlagskunst des Werks und seine Verbreitung in Europa. Heute werden die drei Abhandlungen nicht nur wegen ihres didaktischen Werts, sondern auch wegen der technischen Raffinesse der Radierungen geschätzt, die nach den höchsten Standards der pariserischen Radierungskunst des 17. Jahrhunderts gefertigt wurden.
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Raritäten in der Bibliografie und Sammlerkultur
Die vollständigen Kopien der drei Traktate von Bosse, insbesondere in erster oder alter Ausgabe, sind auf dem Antiquariatsmarkt selten. Das Vorhandensein der drei gravierten Frontispize und der Tafeln in vollständiger oder nahezu vollständiger Anzahl verleiht dem Exemplar einen erheblichen bibliografischen Wert.
Ähnliche Exemplare werden in bedeutenden Institutionen aufbewahrt, darunter die Bibliothèque nationale de France, das Metropolitan Museum of Art in New York und die National Gallery of Art in Washington. Die späten Nachdrucke (bis 1688) gelten als Zeugen einer langen Verlagstradition, die dazu beigetragen hat, die Figur von Bosse als Brücke zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft des Zeichnens zu festigen.
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Zusammenfassung
Opernwerk von monumentaler Bedeutung und großem kunsthistorischem Interesse, das Traité des manières de dessiner les ordres de l’architecture antique und die beiden Begleittraktate stellen eine emblematische Zeugenschaft für die Begegnung von Kunst, Geometrie und Architektur im Frankreich des 17. Jahrhunderts dar.
Dieses reich illustrierte Werk von außergewöhnlicher technischer Präzision stellt eine wesentliche Quelle für das Studium der klassischen Architekturtheorie und der Zeichenlehre in der Zeit Ludwigs XIV. dar.
Elegitur presenta
Abraham Bosse
Abhandlung über die Manieren, die Ordnung der antiken Architektur in all ihren Teilen zu zeichnen.
Paris: Pierre Aubouin, Pierre Emery, Charles Clousier, s.d. [mit:]
Reihenfolge der Reihen in der Architektur und mehrere andere Abhängigkeiten derselben. S.l.: s.n., s.d. [e con:]
Geometrische Darstellungen verschiedener Teile von Gebäuden, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur. Paris: [n.p.], 1688.
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Physische Beschreibung und Frühstück
Abhandlung über die Manieren, die antike Architektur zu zeichnen, in all ihren Teilen: 6 unnummerierte Seiten, 44 nummerierte Seiten.
- Der Reihenfolge der Spalten in der Architektur, und mehrere Abhängigkeiten davon: 2 Seiten unnummeriert, 23 Seiten nummeriert, eine Doppelseite.
- Geometrische Darstellungen mehrerer Gebäudeteile, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur: 20 nummerierte Seiten
Ein Band im Quartformat (382 × 240 mm), der drei Werke der Architektur enthält und insgesamt etwa 92 Radierungen aufweist: 46 im ersten Werk, 24 im zweiten (davon eine doppelseitig), 22 im dritten. Es gibt drei gravierte Titelblätter. Einige Tafeln des zweiten Werks sind in das dritte eingebunden, und umgekehrt; die Tafeln I und II des dritten Teils sind im zweiten enthalten. Im zweiten Werk sind außerdem drei unnummerierte Tafeln vorhanden, von denen zwei in den digital verfügbaren Exemplaren nicht vorkommen. Trotz der Unregelmäßigkeiten bei der Zusammenstellung erscheint das Exemplar vollständig.
Moderne Halblederbindung mit Kalbslederrücken auf marmorierten Vorsätzen, goldene Titel- und Dekorationsprägungen am Rücken. Klebespuren auf dem Vorsatz der ersten Ausgabe, leichte Braunfärbungen und diffuse Flecken. Alte Eigentumsvermerkung am Titel durchgestrichen.
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Der Autor
Abraham Bosse (Tours, ca. 1604 – Parigi, 1676) war ein bedeutender Radierer, Theoretiker und Schriftsteller des französischen 17. Jahrhunderts. Er stammte aus einer ugonottischen Familie, bildete sich in Paris unter Melchior Tavernier aus und etablierte sich bald als Autor von Radierungen mit Alltags- und didaktischen Motiven, die durch außergewöhnliche technische Präzision überzeugen.
Das Treffen mit Gérard Desargues, Mathematiker und Theoretiker der Perspektive, markierte einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Karriere: Bosse wurde der Hauptvermittler seiner Ideen und wandte die geometrischen und perspektivischen Prinzipien von Desargues auf die architektonische Zeichnung und die Raumdarstellung an. Ab den 1640er Jahren veröffentlichte er eine Reihe grundlegender Traktate über Perspektive, Gravur und Architektur, wobei er sich durch die Originalität seiner Methode und die Klarheit seiner Darstellung auszeichnete.
Theoretischer Künstler und Dozent, Bosse verfolgte konsequent das Ziel, die Praxis des Handwerkers mit der Wissenschaft des Geometers zu verbinden, und antizipierte damit einen modernen Ansatz in der technischen Lehre des Zeichnens. Er war Mitglied der Académie royale de peinture et de sculpture, verließ diese jedoch später aufgrund von theoretischen Differenzen über die Lehre der Perspektive.
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Die Drucker
Der Titelblatt der ersten Ausgabe nennt die Pariser Drucker Pierre Aubouin, Pierre Emery und Charles Clousier, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aktiv waren. Die Gemeinschaftsausgabe von drei Druckereien zeugt von der ehrgeizigen und kostspieligen Natur des Verlagsprojekts, das eine hohe Qualität der Radierungen und eine komplexe Organisation des Drucks erforderte.
Das dritte Werk trägt das Datum 1688, vermutlich im Zusammenhang mit einem späteren Nachdruck, während die ersten beiden ursprünglich 1659 und 1664 veröffentlicht wurden. Das Werk erlebte verschiedene Ausgaben und Neudrucke zwischen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und den Anfängen des 18. Jahrhunderts, was auf seine Beliebtheit und das anhaltende Interesse von Architekten und Zeichnern hinweist.
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Historischer und kultureller Kontext
Die theoretischen Werke von Abraham Bosse sind im intellektuellen Klima des französischen Klassizismus eingebettet, einer Epoche großer Aufmerksamkeit für Proportionen, Harmonie und die Kodifizierung der Künste des Zeichnens. Im 17. Jahrhundert, insbesondere während der Herrschaft von Ludwig XIV., wurde die Architektur zum Symbol von Ordnung, Macht und Rationalität: Die klassische Form und die geometrische Regel wurden zu Ausdrucksmitteln politischer sowie ästhetischer Gestaltung.
In diesem Kontext stellt Bosse eine Zwischenfigur zwischen dem praktischen Künstler und dem Theoretiker der Geometrie dar: Sein Ziel war es nicht, einen neuen architektonischen Stil vorzuschlagen, sondern eine wissenschaftliche Methode für die Darstellung bereitzustellen, die für Zeichner, Architekten und Handwerker nützlich ist. Sein Beitrag besteht darin, die Anwendung geometrischer Regeln auf die architektonischen Ordnungen systematisiert zu haben, indem er die Proportionen des Alten in messbare Bilder und Schemen übersetzt hat.
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Inhalt und Struktur des Werks
Die drei hier versammelten Werke bilden ein kohärentes Korpus technik-didaktischer Abhandlungen, die für das Lernen und die Praxis des architektonischen Zeichnens bestimmt sind.
Abhandlung über die Weisen, die antiken Architekturordnungen in all ihren Teilen zu zeichnen.
Stellt die grundlegenden Prinzipien der grafischen Darstellung der architektonischen Ordnungen — dorisch, ionisch, korinthisch, toskanisch und komposit — dar und zeigt mit äußerster Präzision den Aufbau von Basen, Schäfte, Kapitelle, Gesimse und Giebel. Die Tafeln, kunstvoll eingraviert, zeigen die proportionalen Beziehungen zwischen den Teilen und die Methode der Maßstabsreduktion.
2. Die Anordnung der Säulenordnungen in der Architektur und mehrere andere Abhängigkeiten derselben.
Vertieft das Studium der Säulen und ihrer Komponenten, wobei auch Zubehörteile wie Treppen, Balustraden, Gesimse und ornamentale Details behandelt werden. Der Text begleitet die Gravuren mit einer klaren und praxisorientierten Sprache, die darauf abzielt, die Proportionslehre in praktische Zeichenverfahren umzusetzen.
Geometrische Darstellungen mehrerer Teile von Gebäuden, erstellt nach den Regeln der antiken Architektur.
Präsentiert wird eine Reihe von Beispielen für die Anwendung der proportionalen und perspektivischen Regeln auf Gebäude und Gebäudeteile, illustriert durch geometrische Darstellungen und orthogonale Projektionen. Der Autor führt auch den Einsatz innovativer Werkzeuge ein, wie zum Beispiel den kartesischen Zirkel, für die Berechnung und Messung der Proportionen.
Insgesamt zeichnet sich das Volumen durch die Qualität der Gravuren, die grafische Klarheit und die strenge Methodik aus. Die Tafeln stellen ein seltenes Beispiel visueller Didaktik vor Litteram dar, in der das Bild einen autonomen Erklärungswert besitzt und in der Lage ist, die Prinzipien der architektonischen Form unmittelbar zu vermitteln.
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Bedeutung und Wichtigkeit
Die architektonischen Werke von Abraham Bosse stellen einen entscheidenden Meilenstein in der Geschichte der Theorie des technischen Zeichnens dar. Im Gegensatz zu den großen italienischen Renaissance-Traktaten — von Vitruvio über Vignola bis Palladio — konzentriert sich Bosse auf die grafische Übertragung architektonischer Prinzipien und führt eine operative Methodik ein, die auf Geometrie und Messung basiert.
Sein Beitrag liegt in dem Wunsch, die Regeln der 'antiken' Architektur einem Publikum von Praktikern und Handwerkern zugänglich zu machen, und so die Kluft zwischen akademischer Theorie und der Praxis auf der Baustelle zu überwinden. Die Klarheit der Gravuren und die systematische Ordnung der Darstellung machten diese Traktate zu Referenzwerken für Generationen französischer Architekten und Zeichner.
Die Ausgaben von Aubouin, Emery und Clousier sowie diejenige von 1688 bezeugen die anhaltende Verlagskunst des Werks und seine Verbreitung in Europa. Heute werden die drei Abhandlungen nicht nur wegen ihres didaktischen Werts, sondern auch wegen der technischen Raffinesse der Radierungen geschätzt, die nach den höchsten Standards der pariserischen Radierungskunst des 17. Jahrhunderts gefertigt wurden.
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Raritäten in der Bibliografie und Sammlerkultur
Die vollständigen Kopien der drei Traktate von Bosse, insbesondere in erster oder alter Ausgabe, sind auf dem Antiquariatsmarkt selten. Das Vorhandensein der drei gravierten Frontispize und der Tafeln in vollständiger oder nahezu vollständiger Anzahl verleiht dem Exemplar einen erheblichen bibliografischen Wert.
Ähnliche Exemplare werden in bedeutenden Institutionen aufbewahrt, darunter die Bibliothèque nationale de France, das Metropolitan Museum of Art in New York und die National Gallery of Art in Washington. Die späten Nachdrucke (bis 1688) gelten als Zeugen einer langen Verlagstradition, die dazu beigetragen hat, die Figur von Bosse als Brücke zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft des Zeichnens zu festigen.
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Zusammenfassung
Opernwerk von monumentaler Bedeutung und großem kunsthistorischem Interesse, das Traité des manières de dessiner les ordres de l’architecture antique und die beiden Begleittraktate stellen eine emblematische Zeugenschaft für die Begegnung von Kunst, Geometrie und Architektur im Frankreich des 17. Jahrhunderts dar.
Dieses reich illustrierte Werk von außergewöhnlicher technischer Präzision stellt eine wesentliche Quelle für das Studium der klassischen Architekturtheorie und der Zeichenlehre in der Zeit Ludwigs XIV. dar.
