Schwarze Maske - Okoroshiojo-Maske - Igbo - Nigeria

Die schwarzen Masken sind maskulin, schwer, manchmal deformiert und überladen mit Substanzen mit magischen Eigenschaften. Sie stehen im Kontrast zu den weiblichen Masken, die weiß, schön und fein gestaltet sind. Im Begriff Okoroshiojo bedeutet Ojo dunkel und schwer. Die dunklen männlichen Masken sind von hoher Qualität, auch wenn sie in manchen Fällen groteske oder tierähnliche Gesichter oder Köpfe aufweisen. Wie die alten Träger eines prestigeträchtigen Titels, mit denen diese Maskentypen assoziiert werden, sind sie Darstellungen von Macht. Die Männer waren Krieger, Jäger und reisende Händler, die weit wegzogen, um das Wohl ihrer Familien zu sichern. Ältere Männer waren die Gesetzgeber und Richter, die vor der Kolonialisierung die mächtigen maskierten Geister ersetzen mussten, um die Ordnung innerhalb der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Im letzten Jahrhundert wurden bestimmte schwere, dunkle männliche Masken mit legislativen und judikativen Kräften ausgestattet. Dann, allmählich, während der Kolonialzeit und danach, sank die politische und spirituelle Autorität der Ibo-Maskeraden, und heute stellen sie nichts weiter als eine Form säkularer Unterhaltung dar, obwohl oft Opfer zu Ehren der Geister und Ahnen im Namen derjenigen dargebracht werden, die die Zeremonien organisieren. Im Norden der Zentralregion trägt ein angesehener Mann, meist im fortgeschrittenen Alter, die Maske, die allgemein Mgbedike genannt wird. Diese Maske hat weit geöffnete Kiefer, große hervorstehende Zähne und große Hörner, Klingen oder gebogene Formen, die aus dem Kopf hervortreten. Die Bewegungen des Trägers sind frei und oft heftig; er kann sich gegen seine eigenen Anhänger wenden oder Stöcke auf die Menge werfen, Drohungen und Beleidigungen aussprechen. Manchmal gelingt es seinen Assistenten, ihn zu kontrollieren, während er das Tanzgebiet oder die Dorffelder durchstreift.

Herkunft: Berthe Hartert, Barcelona
Argiles Sammlung, Barcelona