Sassoferrato - Tiberiade - 1587






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Tiberiade von Bartolo da Sassoferrato, erste italienische Ausgabe, Rom 1587, Pergamentband, illustriert, 204 Seiten, Italienisch.
Vom Verkäufer bereitgestellte Beschreibung
Der unsichtbare Damm: Wem gehören die durch die Überschwemmung aufgetretenen Grundstücke?
Erste Ausgabe – La Tiberiade stellt einen der erstaunlichsten Momente der juristischen Reflexion der Renaissance dar: eine natürliche Landschaft, ein sich verändernder Fluss, ein umkämpftes Gebiet werden für Bartolo da Sassoferrato zum Labor einer neuen Wissenschaft des Rechts. In dieser ersten italienischen Ausgabe von 1587 übersetzt der einflussreichste mittelalterliche und humanistische Jurist das alte Problem der Überschwemmungen, Flussinseln und Wasserlaufänderungen in Bildern, Diagrammen und geometrischen Beobachtungen und legt Prinzipien fest, die die zivilrechtliche Lehre lange beeinflussen sollten. Es ist nicht nur ein technisches Traktat: Es ist die Metamorphose der Landschaft in einen lebendigen Rechtstext, der zeigt, wie Macht auch bei der Messung des Landes und der Steuerung der Flüsse ausgeübt wird.
Marktwert
Die erste italienische Ausgabe (Rom, 1587) ist auf dem Markt nicht häufig. Die wenigen Exemplare, die in den letzten Jahren aufgetaucht sind, zeigen eine beträchtliche Preisspanne, die in der Regel zwischen 2.500 und 5.500 Euro liegt, abhängig von der Qualität des Pergaments, dem Zustand der Holzschnittillustrationen und der Unversehrtheit der Kollation. Die zeitgenössische Pergamentbindung, wie bei diesem Exemplar, erhöht das Sammlerinteresse. Derzeit sind keine Exemplare bei den führenden spezialisierten Händlern zum Verkauf verfügbar.
Physische Beschreibung und Zustand
Zeitgenössische, biegsame Pergamentbindung, mit handgeschriebenem Titel auf dem Rücken und am unteren Schnitt; Pergament fleckig, aber stabil. Holzschnittwappen am Titelblatt; Druckermarke im Kolophon; zahlreiche Holzschnittillustrationen im Text. Einige Vergilbungen und Flecken. Seitenzahlen (2); 8 ungezählte Blätter; 190; 2 ungezählte Blätter; (2).
Voller Titel und Autor
La Tiberiade.
Roma, Gigliotto, 1587.
Bartolo da Sassoferrato.
Kontext und Bedeutung
Dieses Werk entsteht aus Bartolos direkter Erfahrung während seines Unterrichts in Perugia: Aus der Vogelperspektive beobachtend, wie sich der Tiber verhält, verwandelt der Jurist eine Landschaft in eine theoretische Frage. Wem gehören die durch eine Flut aufgeworfenen Böden? Was passiert, wenn sich der Flussbett ändert? Sind die durch die Strömungen entstandenen Inseln öffentliches oder privates Eigentum? Bei der Beantwortung dieser Fragen entwickelt Bartolo einen innovativen Ansatz, der römisches Recht, lokale Gewohnheiten und eine überraschende Nutzung geometrischer Werkzeuge verbindet und somit eine Art proto-wissenschaftliche territoriale Analyse vorwegnimmt. Die Tiberiade erhält so eine doppelte Bedeutung: Sie ist ein grundlegender Text in der Geschichte des Zivilrechts und zugleich ein Zeugnis für das Zusammenkommen von Geografie, Hydraulik und Eigentumstheorie. Riccardi bezeichnet sie als den ersten Autor, der die Flutteilungen geometrisch behandelte, und erkennt dieser Arbeit eine wegweisende Rolle im rechtlichen Denken über die Flusslandschaft zu.
Biografie des Autors
Bartolo da Sassoferrato (1313–1357), einer der einflussreichsten Juristen des Mittelalters und des juristischen Humanismus, war Professor in Pisa und Perugia und Autor eines umfangreichen Corpus an Traktaten und Kommentaren zum römischen Recht. Seine Wirkung war so groß, dass die Formel 'nemo jurista nisi bartolista' zu einem Mahnmal in Gerichten und Universitäten Europas wurde. Als bedeutender Interpret der justinianischen Quellen entwickelte Bartolo äußerst moderne Konzepte zum Verhältnis von Autorität, Territorium, Autonomie der Kommunen und Privatbesitz, mit einer einzigartigen Fähigkeit, konkrete Fälle in abstrakte Prinzipien zu übersetzen.
druckgeschichte und verbreitung
Erstauflage: Rom, Gigliotto, 1587. Das Werk, das nicht häufig ist, wurde in einer Zeit erneuerter Interesse an Bartolo gedruckt, vor allem in Fragen des territorialen Rechts und der hydraulischen Jurisdiktion. Die Anwesenheit zahlreicher Xilografien und geometrischer Diagramme macht diese Ausgabe aus typografischer Sicht besonders interessant. Vermutlich limitierte Auflage; wurde vor allem unter Juristen, Wasserbauingenieuren und öffentlichen Verwaltern verbreitet, mit praktischem Einsatz bei Grenzstreitigkeiten entlang des Tiber und anderer italienischer Wasserläufe.
Bibliographie und Referenzen
Riccardi I, 92.
Siehe auch USTC (für Varianten und Lokalisierungen von Exemplaren).
Für den bartolistischen Rechtshintergrund: Pennington, The Prince and the Law, 1200–1600.
Über das Verhältnis von Recht und Geografie im Renaissance: Fioravanti, Bartolo und die Konstruktion des Rechtsraums.
Der Verkäufer stellt sich vor
Der unsichtbare Damm: Wem gehören die durch die Überschwemmung aufgetretenen Grundstücke?
Erste Ausgabe – La Tiberiade stellt einen der erstaunlichsten Momente der juristischen Reflexion der Renaissance dar: eine natürliche Landschaft, ein sich verändernder Fluss, ein umkämpftes Gebiet werden für Bartolo da Sassoferrato zum Labor einer neuen Wissenschaft des Rechts. In dieser ersten italienischen Ausgabe von 1587 übersetzt der einflussreichste mittelalterliche und humanistische Jurist das alte Problem der Überschwemmungen, Flussinseln und Wasserlaufänderungen in Bildern, Diagrammen und geometrischen Beobachtungen und legt Prinzipien fest, die die zivilrechtliche Lehre lange beeinflussen sollten. Es ist nicht nur ein technisches Traktat: Es ist die Metamorphose der Landschaft in einen lebendigen Rechtstext, der zeigt, wie Macht auch bei der Messung des Landes und der Steuerung der Flüsse ausgeübt wird.
Marktwert
Die erste italienische Ausgabe (Rom, 1587) ist auf dem Markt nicht häufig. Die wenigen Exemplare, die in den letzten Jahren aufgetaucht sind, zeigen eine beträchtliche Preisspanne, die in der Regel zwischen 2.500 und 5.500 Euro liegt, abhängig von der Qualität des Pergaments, dem Zustand der Holzschnittillustrationen und der Unversehrtheit der Kollation. Die zeitgenössische Pergamentbindung, wie bei diesem Exemplar, erhöht das Sammlerinteresse. Derzeit sind keine Exemplare bei den führenden spezialisierten Händlern zum Verkauf verfügbar.
Physische Beschreibung und Zustand
Zeitgenössische, biegsame Pergamentbindung, mit handgeschriebenem Titel auf dem Rücken und am unteren Schnitt; Pergament fleckig, aber stabil. Holzschnittwappen am Titelblatt; Druckermarke im Kolophon; zahlreiche Holzschnittillustrationen im Text. Einige Vergilbungen und Flecken. Seitenzahlen (2); 8 ungezählte Blätter; 190; 2 ungezählte Blätter; (2).
Voller Titel und Autor
La Tiberiade.
Roma, Gigliotto, 1587.
Bartolo da Sassoferrato.
Kontext und Bedeutung
Dieses Werk entsteht aus Bartolos direkter Erfahrung während seines Unterrichts in Perugia: Aus der Vogelperspektive beobachtend, wie sich der Tiber verhält, verwandelt der Jurist eine Landschaft in eine theoretische Frage. Wem gehören die durch eine Flut aufgeworfenen Böden? Was passiert, wenn sich der Flussbett ändert? Sind die durch die Strömungen entstandenen Inseln öffentliches oder privates Eigentum? Bei der Beantwortung dieser Fragen entwickelt Bartolo einen innovativen Ansatz, der römisches Recht, lokale Gewohnheiten und eine überraschende Nutzung geometrischer Werkzeuge verbindet und somit eine Art proto-wissenschaftliche territoriale Analyse vorwegnimmt. Die Tiberiade erhält so eine doppelte Bedeutung: Sie ist ein grundlegender Text in der Geschichte des Zivilrechts und zugleich ein Zeugnis für das Zusammenkommen von Geografie, Hydraulik und Eigentumstheorie. Riccardi bezeichnet sie als den ersten Autor, der die Flutteilungen geometrisch behandelte, und erkennt dieser Arbeit eine wegweisende Rolle im rechtlichen Denken über die Flusslandschaft zu.
Biografie des Autors
Bartolo da Sassoferrato (1313–1357), einer der einflussreichsten Juristen des Mittelalters und des juristischen Humanismus, war Professor in Pisa und Perugia und Autor eines umfangreichen Corpus an Traktaten und Kommentaren zum römischen Recht. Seine Wirkung war so groß, dass die Formel 'nemo jurista nisi bartolista' zu einem Mahnmal in Gerichten und Universitäten Europas wurde. Als bedeutender Interpret der justinianischen Quellen entwickelte Bartolo äußerst moderne Konzepte zum Verhältnis von Autorität, Territorium, Autonomie der Kommunen und Privatbesitz, mit einer einzigartigen Fähigkeit, konkrete Fälle in abstrakte Prinzipien zu übersetzen.
druckgeschichte und verbreitung
Erstauflage: Rom, Gigliotto, 1587. Das Werk, das nicht häufig ist, wurde in einer Zeit erneuerter Interesse an Bartolo gedruckt, vor allem in Fragen des territorialen Rechts und der hydraulischen Jurisdiktion. Die Anwesenheit zahlreicher Xilografien und geometrischer Diagramme macht diese Ausgabe aus typografischer Sicht besonders interessant. Vermutlich limitierte Auflage; wurde vor allem unter Juristen, Wasserbauingenieuren und öffentlichen Verwaltern verbreitet, mit praktischem Einsatz bei Grenzstreitigkeiten entlang des Tiber und anderer italienischer Wasserläufe.
Bibliographie und Referenzen
Riccardi I, 92.
Siehe auch USTC (für Varianten und Lokalisierungen von Exemplaren).
Für den bartolistischen Rechtshintergrund: Pennington, The Prince and the Law, 1200–1600.
Über das Verhältnis von Recht und Geografie im Renaissance: Fioravanti, Bartolo und die Konstruktion des Rechtsraums.
