Franz von Retz - Von wundersamen Begebenheiten - 2006






Gründete und leitete zwei französische Buchmessen; nahezu 20 Jahre Erfahrung mit zeitgenössischen Büchern.
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Vom Verkäufer bereitgestellte Beschreibung
Eine funkelnde goldene Dekoration rahmt die prächtigen, fast romantischen Bilder eines deutschen Künstlers des 15. Jahrhunderts, der bisher anonym blieb. Diese Bilder wurden geschaffen, um die Existenz unvorstellbarer Dinge zu beweisen: Vögel, die auf Bäumen wachsen, Wasser, das eine Jungfrau durch ein Sieb transportieren kann, sowie bekanntere Mythen wie den Phönix, der aus der Asche wieder aufersteht, Circe, die Menschen in Tiere verwandelt, oder den Löwen, der seine Welpen mit einem Brüllen wieder zum Leben erweckt.
All dies nur, um zu zeigen, dass die Jungfräulichkeit Marias Teil einer Reihe unglaublicher, aber wahrer Ereignisse ist. Der Autor des Textes, ein dominikanischer Mönch aus Wien namens Franz von Retz (1343–1427), schuf eine besondere Form der spätmittelalterlichen Typologie und Emblematik, die aufgrund ihrer Lebendigkeit nur in der Malerei übertragen und erklärt werden konnte.
74 Seiten spätmittelalterliche Fantasie in kommentierten Bildern
Dieses empfindliche deutsche Manuskript aus Dublin, ein wundervolles illustriertes Buch des Defensorium inviolatae perpetuaequae virginitatis der reinen Muttergottes Maria, macht das Unmögliche möglich und auch für den zeitgenössischen Leser glaubwürdig. Dreiunddreißig Blätter sind mit zarten Vollseitenminiaturen auf der Vorderseite geschmückt, ergänzt durch kurze, emblematische Verse in Deutsch und Latein auf der Rückseite. Diese visuellen Miniaturjuwelen aus Gold sind mit erklärenden Texten eines dominikanischen Priesters aus dem 15. Jahrhundert verbunden.
Das Denken in Bildern und Text folgt einer besonderen Logik. Wenn man denkt, dass die Götter der antiken heidnischen Welt Wunder vollbracht haben, wie glaubwürdig sind dann die Wunder der christlichen Welt? Wie kann man an der Jungfräulichkeit Marias zweifeln? Wenn es wahr ist, dass in Kappadokien die Stuten vom Wind befruchtet werden, könnte auch die Magd des Herrn jungfräulich empfangen haben. Wenn Jupiter Danae mit einem goldenen Regen schwanger gemacht hat, kann niemand bezweifeln, dass Maria eine jungfräuliche Geburt hatte. Wenn in einem Tempel der Venus die Öllampe niemals ausgeht, ist das ein sicheres Zeichen für die ewige Jungfräulichkeit Marias.
Entzückende Miniaturen der Schule von Köln.
Die Miniaturen wurden in einem bezaubernden Stil von einem unbekannten Künstler gemalt, der offensichtlich große Freude an diesem ungewöhnlichen Text hatte. Er liebt die Genre-Malerei und beschäftigt sich mit antiken Figuren, die jedoch mit den Kleidern und dem Aussehen seiner Epoche gekleidet sind. Dieser Maler, der vermutlich in Köln lebte, ist eindeutig von der Schule Stefan Lochners beeinflusst. Eindrucksvolle Innenräume und atmosphärische Landschaften mit erfrischender Lebendigkeit sind charakteristisch für seinen Stil, ebenso wie die Liebe zum Detail, die eine ruhige und geduldige Betrachtung seitens des Betrachters erfordert. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut er das Unbegreifliche zu illustrieren vermag.
Die Herkunft aus Köln wird durch die Randdekoration weiter betont: Es zeigt goldene Kolben, die für die Stadt am Rhein mit dem Dom typisch sind, Zweige und goldenes Laub, dicht auf Pergament aufgebracht, mit zarten Blumen in feinen Farben. Dieses illustrierte Manuskript und sein Text von Franz von Retz, das auch in Form von illustrierten Inkunabeln verbreitet war, lässt sich auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datieren, um 1460.
Bindung
Grüner Samt mit goldenen Stickereien.
Eine funkelnde goldene Dekoration rahmt die prächtigen, fast romantischen Bilder eines deutschen Künstlers des 15. Jahrhunderts, der bisher anonym blieb. Diese Bilder wurden geschaffen, um die Existenz unvorstellbarer Dinge zu beweisen: Vögel, die auf Bäumen wachsen, Wasser, das eine Jungfrau durch ein Sieb transportieren kann, sowie bekanntere Mythen wie den Phönix, der aus der Asche wieder aufersteht, Circe, die Menschen in Tiere verwandelt, oder den Löwen, der seine Welpen mit einem Brüllen wieder zum Leben erweckt.
All dies nur, um zu zeigen, dass die Jungfräulichkeit Marias Teil einer Reihe unglaublicher, aber wahrer Ereignisse ist. Der Autor des Textes, ein dominikanischer Mönch aus Wien namens Franz von Retz (1343–1427), schuf eine besondere Form der spätmittelalterlichen Typologie und Emblematik, die aufgrund ihrer Lebendigkeit nur in der Malerei übertragen und erklärt werden konnte.
74 Seiten spätmittelalterliche Fantasie in kommentierten Bildern
Dieses empfindliche deutsche Manuskript aus Dublin, ein wundervolles illustriertes Buch des Defensorium inviolatae perpetuaequae virginitatis der reinen Muttergottes Maria, macht das Unmögliche möglich und auch für den zeitgenössischen Leser glaubwürdig. Dreiunddreißig Blätter sind mit zarten Vollseitenminiaturen auf der Vorderseite geschmückt, ergänzt durch kurze, emblematische Verse in Deutsch und Latein auf der Rückseite. Diese visuellen Miniaturjuwelen aus Gold sind mit erklärenden Texten eines dominikanischen Priesters aus dem 15. Jahrhundert verbunden.
Das Denken in Bildern und Text folgt einer besonderen Logik. Wenn man denkt, dass die Götter der antiken heidnischen Welt Wunder vollbracht haben, wie glaubwürdig sind dann die Wunder der christlichen Welt? Wie kann man an der Jungfräulichkeit Marias zweifeln? Wenn es wahr ist, dass in Kappadokien die Stuten vom Wind befruchtet werden, könnte auch die Magd des Herrn jungfräulich empfangen haben. Wenn Jupiter Danae mit einem goldenen Regen schwanger gemacht hat, kann niemand bezweifeln, dass Maria eine jungfräuliche Geburt hatte. Wenn in einem Tempel der Venus die Öllampe niemals ausgeht, ist das ein sicheres Zeichen für die ewige Jungfräulichkeit Marias.
Entzückende Miniaturen der Schule von Köln.
Die Miniaturen wurden in einem bezaubernden Stil von einem unbekannten Künstler gemalt, der offensichtlich große Freude an diesem ungewöhnlichen Text hatte. Er liebt die Genre-Malerei und beschäftigt sich mit antiken Figuren, die jedoch mit den Kleidern und dem Aussehen seiner Epoche gekleidet sind. Dieser Maler, der vermutlich in Köln lebte, ist eindeutig von der Schule Stefan Lochners beeinflusst. Eindrucksvolle Innenräume und atmosphärische Landschaften mit erfrischender Lebendigkeit sind charakteristisch für seinen Stil, ebenso wie die Liebe zum Detail, die eine ruhige und geduldige Betrachtung seitens des Betrachters erfordert. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut er das Unbegreifliche zu illustrieren vermag.
Die Herkunft aus Köln wird durch die Randdekoration weiter betont: Es zeigt goldene Kolben, die für die Stadt am Rhein mit dem Dom typisch sind, Zweige und goldenes Laub, dicht auf Pergament aufgebracht, mit zarten Blumen in feinen Farben. Dieses illustrierte Manuskript und sein Text von Franz von Retz, das auch in Form von illustrierten Inkunabeln verbreitet war, lässt sich auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datieren, um 1460.
Bindung
Grüner Samt mit goldenen Stickereien.
